Patrioten kritisieren von der Leyens Wiederwahl in Europa
Ursula von der Leyen erneut zur Präsidentin der Europäischen Kommission gewählt
Ursula von der Leyen wurde am Donnerstag vom Europaparlament in Straßburg als Präsidentin der Europäischen Kommission wiedergewählt. Die deutsche Politikerin erhielt in einer geheimen Abstimmung 401 Ja-Stimmen, 284 Nein-Stimmen und 15 Enthaltungen. Für ihre Wiederwahl wäre eine absolute Mehrheit von mindestens 361 Stimmen des 720-köpfigen Gremiums erforderlich.
Nach der Abstimmung betonte von der Leyen auf einer Pressekonferenz, an der auch EP-Präsidentin Roberta Metsola teilnahm, die Notwendigkeit, die Position Europas zu stärken. Sie betonte, wie wichtig es sei, robuste Verteidigungssysteme aufzubauen und gleichzeitig weiterhin eng mit den Verbündeten Europas zusammenzuarbeiten.
Von der Leyen bezeichnete ihre Wiederwahl als „starkes Signal“ und skizzierte ihre Prioritäten für die nächste Amtszeit. Dazu gehören die Verbesserung der sozialen Gerechtigkeit, die Ankurbelung der Wirtschaft und die Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung. Sie betonte auch die Notwendigkeit, dass sich die demokratischen Kräfte angesichts interner und externer Bedrohungen der Demokratie vereinen müssen.
Kritik an ihrer Wiederwahl kam von dem Fidesz-Europaabgeordneten Tamás Deutsch, der behauptete, man habe mit der „kriegsbefürwortenden“ Mehrheit im Europaparlament einen politischen Deal geschlossen. Herr Deutsch warf von der Leyen vor, im Austausch für Unterstützung Angriffen auf Viktor Orbáns Friedensmission zuzustimmen. Er meinte, dieser Pakt spiegele eine breitere Koalition im Europaparlament wider, die sich grundlegenden ungarischen nationalen Interessen widersetze und eine kriegsbefürwortende, migrantenfreundliche und geschlechtsideologische Politik unterstütze.
Kinga Gál, eine weitere Fidesz-Europaabgeordnete und erste Vizepräsidentin der Fraktion Patrioten für Europa (PfE), argumentierte, Europa sei heute schwächer als vor fünf Jahren, und warf von der Leyen vor, es nicht zu schaffen, den Frieden zu fördern, die Außengrenzen der EU zu schützen und sich mit Fragen der Genderideologie und der Agrarpolitik auseinanderzusetzen. Frau Gál kritisierte außerdem, dass von der Leyen ihre Position angeblich dazu nutze, politischen Druck auszuüben.
Auch der KDNP-Europaabgeordnete György Hölvényi drückte seine Enttäuschung über von der Leyens Wiederwahl aus. Er argumentierte, Europa verdiene Besseres und ihre Führung habe eine wirksame europäische Zusammenarbeit schwieriger gemacht.
Insgesamt unterstützte die PfE-Fraktion die erneute Mandatsverlängerung von der Leyens nicht. Sie behauptet, ihre Präsidentschaft habe Europa geschwächt und es nicht geschafft, kritische Themen effektiv anzugehen.
Über MTI; Vorgestelltes Bild: Facebook / Europäische Kommission