
Wie Amerika Europas Goldreserven entwässert: Eine Analyse

Die folgende Nachricht stammt von Kristóf Shepherd.
Der Handel von Gold und Silber wird durch den sogenannten Trump Tarif aufgerüttelt: Gold- und Silberbarren werden jetzt von den Geschäftsgewölben in London und Zürich zur New Yorker Commodity Exchange geflogen. Diese Zunahme der transatlantischen Lieferungen könnte in Europa einen Goldmangel auslösen, wobei die ersten Warnzeichen bereits sichtbar sind.
Die physischen Goldlieferungen auf der Comsx Futures Exchange haben in den letzten 25 Jahren einen unsichtbaren Höhepunkt erreicht. Im Januar wurden allein fast 3 Millionen Unzen Gold aus den gewöhnlichen Londoner Gewölben nach New York verschifft, was seit der Wahl von Trump im November insgesamt 435 Tonnen ausmacht, mit weiteren 4 Millionen Unzen bereits für die Lieferung im Februar vorgesehen.
Dieser Anstieg der physischen Goldlieferungen wird durch Arbitragemöglichkeiten angetrieben, die durch die Preisunterschiede zwischen den Goldmärkten in New York und London, eine direkte Folge des Tarifkriegs von Trump, geschaffen wurden. Die erwarteten 25% Zölle für Gold- und Silberimporte aus Kanada, Mexiko und möglicherweise Europa haben den Prämienmarkt angeheizt. Gold ist um 50 USD pro Unze gestiegen und Silber um 1 US-Dollar pro Unze über den Londoner Spotmarkt, was eine Arbitragemöglichkeit von ca. 1,5–3% geschaffen hat.
Europas Goldhandelszentren spüren bereits die Auswirkungen der steigenden US-Goldnachfrage. In Frankfurt sind die Bestände an beliebten Goldbarren und -münzen erschöpft, während Schweizer Raffinerien längere Produktions- und Lieferzeiten haben. Einige melden Wartelisten mit Vorbestellungen von bis zu 8 Wochen für 1-Kilo-Goldbarren.
Die London Bullion Market Association (LBMA) hat auf die Bedenken der Goldhändler über einen erheblichen Rückgang der Londoner Bullion-Aktien mit einer Erklärung reagiert. Es wird behauptet, dass ausreichend Liquidität vorhanden ist, um das tägliche Handelsvolumen von 226 Milliarden US-Dollar zu unterstützen.
Es bleiben jedoch Zweifel und Gerüchte über Verzögerungen bei Goldlieferungen der Bank of England. Ein Bericht von Bloomberg deutet darauf hin, dass Goldvorräte in verschiedenen Teilen der Welt umgeleitet werden, während in China und Indien keine erhöhten Lagerbestände erwartet werden.
Es wird vermutet, dass dies die frühe Phase einer großangelegten Marktspekulation sein könnte, die die Preislücke zwischen physischen Gold- und Futures-Verträgen ausnutzt. Die steigende physische Goldnachfrage in London könnte jedoch nur vorübergehend sein und sich im Laufe der Zeit wieder normalisieren.
Es ist wichtig zu beachten, dass physisches Gold begrenzt ist im Gegensatz zum unbegrenzten Geldangebot. Wenn die Nachfrage nach physischem Gold unerwartet steigt, könnten Investoren, die auf eine größere Marktpanik warten, mit leeren Händen dastehen.