
Mutmaßliche Budapester Antifa-Angreifer der deutschen Behörden vorgestellt

Sieben Extremisten stellen sich deutschen Behörden nach Anschlag auf mutmaßliche Neonazis in Ungarn
Laut Berichten haben sich sieben Extremisten, die seit fast zwei Jahren wegen des Verdachts des Angriffs auf mutmaßliche Neonazis in Ungarn gesucht wurden, den Behörden in Deutschland gestellt. Die deutschen öffentlich-rechtlichen Sender NDR und WDR berichteten, dass am Montagmorgen die sieben untergetauchten Linksradikalen den Behörden gestanden haben. Die Verdächtigen im Alter zwischen 21 und 27 Jahren wurden in Untersuchungshaft genommen und könnten möglicherweise an Ungarn ausgeliefert werden.
Alle stehen im Verdacht, an den Antifa-Anschlägen in Budapest im Jahr 2023 beteiligt gewesen zu sein. Eine Gruppe von Antifa-Schlägern griff im Februar 2023 am helllichten Tag im öffentlichen Raum der ungarischen Hauptstadt wahllos oder anhand ihrer Kleidung ausgewählte Personen an, die sie für Neonazis hielten. Insgesamt gab es zu dieser Zeit in Budapest fünf Anschläge, die Polizei identifizierte sie schnell als Serie. Von den neun angegriffenen Personen erlitten vier schwere und fünf leichte Verletzungen, darunter ungarische und ausländische Staatsbürger.
Ungarische und deutsche Behörden ermitteln noch gegen 13 Deutsche und zwei Italiener wegen Gewalttaten und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung. Sechs der gestellten Tatverdächtigen sollen in Karlsruhe dem Haftrichter vorgeführt werden, gegen sie wurden Haftbefehle erlassen. Die Verdächtigen waren untergetaucht, aus Angst vor einer Auslieferung an Ungarn.
Ein Anwalt einer 22-jährigen Frau, Lukas Bastisch, sagte, seine Mandantin habe sich freiwillig gestellt, obwohl sie befürchtet habe, in Ungarn keine faire Gerichtsverhandlung zu erhalten. Er lehnte eine Auslieferung an Budapest ab, da dort eine „übermäßig lange Haftstrafe von bis zu 24 Jahren“ drohe und die Haftbedingungen die Menschenrechte verletzten würden. Der Anwalt forderte die deutschen Behörden auf, die Auslieferung nicht zu genehmigen.