Wird der ungarische Außenminister wegen russischer Cyberangriffe zurücktreten?
Oppositionsgruppen schlagen außerordentliche Parlamentssitzung zu Russlands Cyberangriffen auf das ungarische Außenministerium vor
Gruppen der parlamentarischen Opposition haben vorgeschlagen, am 27. Mai eine außerordentliche Parlamentssitzung abzuhalten, um Russlands Cyberangriffe auf das ungarische Außenministerium zu diskutieren.
Bence Tordai, Fraktionsvorsitzender der Párbeszéd-Partei, erklärte, dass ein kürzlich veröffentlichtes Dokument zeige, dass Putins Hacker die IT-Systeme der ungarischen Regierung übernommen und in das gesamte System des Außenministeriums eingebrochen seien.
„Seit mindestens 2017 ist bekannt, dass es praktisch keine Spionageabwehr gegen Russland gibt; Es wurde eine politische Entscheidung getroffen, Ungarn nicht vor der hybriden Kriegsführung Russlands zu schützen“, sagte Tordai. „Was wir hier sehen, ist nicht Souveränität, sondern die Haltung eines Marionettenstaates“, fügte er hinzu.
Die Opposition habe eine Resolution ausgearbeitet, um den russischen Angriff zu verurteilen und eine Untersuchung der Auswirkungen des Vorfalls durchzuführen, so Tordai.
Die Demokratische Koalition, die Partei des ehemaligen Premierministers Gyurcsány, fordert den Rücktritt von Szijjártó. Eine Online-Petition auf aHang.hu hat bereits mehr als 11.000 Unterschriften gesammelt, mit einem Ziel von 15.000 Unterschriften, die an den Oppositionsvorsitzenden des Nationalen Sicherheitsausschusses des ungarischen Parlaments, Zoltán Sas, gerichtet werden.
Vor den Parlamentswahlen 2022 behaupteten mehrere Regierungsmitglieder und Führer von Orbáns Fidesz-Partei, dass es keine Cyberangriffe Russlands auf das ungarische Außenministerium gegeben habe. Dokumente aus der ungarischen Presse belegen jedoch eindeutig das Gegenteil.
Es bleibt abzuwarten, wie die ungarische Regierung auf diese Enthüllungen reagieren wird und ob weitere Maßnahmen ergriffen werden, um die Cyberabwehr des Landes zu stärken.
