Ungarns Industriesektor droht erneute Rezession
Der ungarische Industriesektor verzeichnete im August einen Rückgang von 9,5 Prozent, wie aus einer ersten Lesung der vom Statistischen Zentralamt (KSH) veröffentlichten Daten hervorgeht. Nach Bereinigung um die Anzahl der Arbeitstage, die im Vergleich zum Basiszeitraum um zwei weniger waren, belief sich der Rückgang auf 4,1 Prozent. Die meisten Produktionszweige verzeichneten im August einen Rückgang, während die Produktion in drei Branchen stieg, wobei das Chemiesegment das größte Wachstum verzeichnete.
Im Monatsvergleich ging die saison- und arbeitstagsbereinigte Produktion um 0,5 Prozent zurück. In den ersten acht Monaten des Jahres ging die Industrieproduktion im Jahresvergleich um 3,8 Prozent zurück. Am 15. Oktober wird das KSH detaillierte Daten zu den einzelnen Industriezweigen veröffentlichen.
Das Wirtschaftsministerium kommentierte die Daten und betonte, dass die ungarische Wirtschaft insgesamt expandiere, obwohl einige Sektoren besser abschnitten als andere. Ungarn liegt beim BIP-Wachstum auf dem elften Platz innerhalb der Europäischen Union und verzeichnet ein Wachstum, das rund 50 Prozent über dem EU-Durchschnitt liegt.
Laut offiziellen Angaben verfügen die Ungarn über die günstigste und sicherste Energieversorgung in Europa. Dank staatlicher Preisobergrenzen zahlten die Ungarn im September 2024 weiterhin die niedrigsten Preise in Europa für Erdgas und Strom. Die Entscheidung von 2012 habe ungarische Familien erfolgreich vor den negativen Auswirkungen der Energiekrise geschützt.
Die Haushalte haben die Möglichkeit, von den Obergrenzen der Versorgungspreise zu profitieren oder sich für Marktpreise zu entscheiden, wobei bisher niemand die zweite Option genutzt hat. Sogar politische Gegner der Regierung haben die Obergrenzen der Versorgungspreise begrüßt, was die Glaubwürdigkeit ihrer Preiserhöhungspolitik in Frage stellt.
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