
Ungarn kauft grüne Energie und schließt sich mit vier Ländern zusammen

Die ungarische Wirtschaft und der Umweltschutz sehen in der grünen Energie die Zukunft. Am Dienstag sagte der Minister für auswärtige Angelegenheiten und Handel in Budapest, dass das Land mit einer breiten internationalen Zusammenarbeit einen großen Schritt zur Erreichung der damit verbundenen Ziele gemacht habe.
Péter Szijjártó erklärte, dass Ungarn, Aserbaidschan, Georgien, Rumänien und Bulgarien eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit im Bereich grüner Energie unterzeichnet hätten. Sie würden ihre grünen Energieprojekte koordinieren und Strategien, Entwicklungen und Innovationen über eine gemeinsame Plattform austauschen.
Die Elektrizitätsunternehmen der fünf Länder würden ein Joint Venture gründen, um die technische und technologische Umsetzung des Projekts zu verwalten. Außerdem werde eine Ausschreibung für eine gemeinsame Machbarkeitsstudie durchgeführt.
Die teilnehmenden Länder würden außerdem gemeinsame Schritte unternehmen, um sicherzustellen, dass die finanziellen Ressourcen für das Projekt vorhanden seien, sagte Szijjártó und wies darauf hin, dass auch die Europäische Kommission bei der Sitzung anwesend sei.
Ungarn habe dank Rekordinvestitionen sein Wirtschaftswachstum aufrechterhalten, aber die Inbetriebnahme neuer Anlagen werde auch den Energieverbrauch erhöhen. Um die Wirtschaft weiter auszubauen und gleichzeitig schädliche Emissionen zu reduzieren, sei grüne Energie erforderlich.
Der Minister betonte, dass der Stromverbrauch in Ungarn bis 2030 um 50 Prozent steigen werde und das Land plane, diesen Strom CO2-frei zu produzieren, weshalb es seine Kern- und Solarenergiekapazitäten ausbaue.
Es sei auch wichtig, dass der von Ungarn importierte Strom CO2-neutral sei, und der grüne Energiekorridor sei dafür der Schlüssel. Das Ziel sei es, große Mengen grüner Energie aus Aserbaidschan, Georgien, Rumänien und Bulgarien nach Europa zu importieren.
Das Projekt erfordere die Verbindung Georgiens und Rumäniens mit dem mit 1.100 Kilometern längsten Unterseekabel der Welt. Wenn alles nach Plan laufe, könne die Energielieferung auf dieser Route Anfang des nächsten Jahrzehnts beginnen.
Auf eine Frage antwortete Szijjártó, das Projekt zeige, dass Energieimporte eher eine Frage der physischen Realität als eine politische Angelegenheit seien.
Bezüglich der Finanzierung des Projekts durch die Europäische Union sagte Szijjártó, dass es sich um eine europäische Angelegenheit handele und dass die Modernisierung der Infrastruktur Unterstützung benötige.