
Ungarische Bauern kämpfen um Saatgut in dürrem Boden: Landwirtschaft am Limit

Ungarn: Landwirtschaft in Krisenzeiten – Ein Blick auf die Anpassung an das Klima
Die südlichen Regionen der großen ungarischen Ebene, einer der bedeutendsten Agrarlandschaften des Landes, kämpfen seit über einem Jahrzehnt mit extrem niedrigen Niederschlagsmengen. Anstatt in fruchtbarem Boden zu pflanzen, sind viele Landwirte gezwungen, ihre Samen in knochentrockenen Böden zu setzen. Ohne adäquate Bewässerung scheint der Anbau von Pflanzen, die eine Ernte bringen, kaum möglich. In Anbetracht der besorgniserregenden Entwicklung des Klimas ziehen einige ungarische Landwirte in Erwägung, sich mit ihren mediterranen Vorgängern zusammenzutun und damit den Anbau von Mediteran-Pflanzen in Ungarn zu fördern.
Landwirte in der Dürre
Laut RTL KUBUB, einem ungarischen Fernsehsender, sehen sich immer mehr Landwirte gezwungen, in ihrer Umgebung mit wenig bis fast keinem Niederschlag zu arbeiten. Im Zeitraum von Januar bis Mai fiel in den betroffenen Gebieten lediglich 70 mm Regen. Dabei gab es Tage, an denen nicht mehr als 5 mm Regen fielen, und durch starke Winde verdampfte das Wasser schnell von den Feldern.
Quelle: Nachrichten
Diese Trockenheit hat die Notwendigkeit einer zuverlässigen Bewässerung besonders deutlich gemacht. Doch in vielen Gegenden wird die mechanisierte Bewässerung durch Hochspannungsleitungen behindert. Das Resultat: Lediglich die Hälfte der landwirtschaftlichen Flächen kann bewässert werden, was einen klaren Unterschied in der Erntequalität und -quantität zur Folge hat.
Quelle: Nachrichten
Suche nach neuen Lösungen
Im April fiel in der Region nur 5 mm Regen statt der üblichen 30 mm. Die Landwirte hoffen, dass die Regenfälle im Mai ihre Ernte noch retten können. Vor dem Hintergrund eines angekündigten Wetterwechsels mit einer mediterranen Kältefront, die Regen und tiefere Temperaturen bringen soll, gibt es berechtigte Hoffnungen. Nach mehreren Tagen mit sommerlichen Temperaturen über 30 °C hoffen die Landwirte auf die angekündigten Niederschläge.
Ein langanhaltender Wassermangel ist seit über einem Jahrzehnt ein Problem, das die lokale Agrarwirtschaft vor große Herausforderungen stellt. Daher erwägen einige Landwirte, sich an mediterrane Kollegen zu wenden, um deren Erfahrungen und Wissen zu nutzen. Diese Kooperation könnte dazu führen, dass in Zukunft neue Pflanzenarten kultiviert werden, da das ungarische Klima sich zunehmend mediterran anstatt feucht-kontinental verhält.
Quelle: Nachrichten
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Dienstag, 04. Oktober 2023
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