
Treffen der Innenminister der Visegrad-Gruppe mit Deutschland und Österreich

Ungarn verteidigt seine Grenzen und schützt die öffentliche Sicherheit anderer EU-Länder
Der ungarische Innenminister Sándor Pintér erklärte am Montag in Szeged im Süden Ungarns, dass Ungarn durch die Verteidigung seiner eigenen Grenzen auch die öffentliche Sicherheit anderer EU-Länder schütze. Dies sagte er bei einem Treffen der Visegrád-Gruppe mit den Innenministern Deutschlands und Österreichs.
Bei dem Treffen informierte Pintér seine Amtskollegen über die Maßnahmen, die Ungarn zum Schutz der Schengen-Außengrenzen ergreift. Er sprach auch über die Formen der internationalen Zusammenarbeit, an denen das Land derzeit beteiligt ist, sowie über diesbezügliche Zukunftspläne. Darüber berichtete er auf einer gemeinsamen Pressekonferenz.
Pintér betonte, dass Ungarn zwar zur Zusammenarbeit bereit sei und Vorschläge annehme, einer obligatorischen Umsiedlung von Migranten jedoch nicht zustimmen werde. Er fügte hinzu, dass dies eine Frage der Souveränität sei.
Auch der tschechische Vertreter Vit Rakusan unterstrich die Notwendigkeit gemeinsamer Maßnahmen zur Bewältigung der Migration. Der Schutz der Außengrenzen sei ein gemeinsames Interesse.
Angesichts des Drucks durch den Migrationskorridor des westlichen Balkans werde die Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden mit Drittländern fortgesetzt. Die Minister vereinbarten, regelmäßige Treffen zur Bewertung der Migrationsprozesse abzuhalten.
Nancy Faeser aus Deutschland betonte ebenfalls die Herausforderungen, denen die Mitgliedstaaten in Bezug auf die Sekundärmigration gegenüberstehen. Sie erklärte, ein gemeinsames Vorgehen gegen Menschenschmuggel sei erforderlich und Frontex müsse gestärkt werden.
Auch der österreichische Vertreter Gerhard Karner hob die Bedeutung des Schutzes der Außengrenzen hervor und betonte die wirksame Unterstützung österreichischer, tschechischer und slowakischer Polizeibeamter bei den Bemühungen Ungarns.
Der slowakische Abgeordnete Matus Sutaj-Estok erklärte, sein Land sei bereit, beim Schutz der Außengrenzen des Blocks zu helfen. Die Lage sei derzeit günstig, aber Vorbereitungen seien erforderlich, um mit einem erneuten Migrationsdruck im Frühjahr umzugehen.
Der stellvertretende Innenminister Polens, Bartosz Grodecki, betonte die Bedeutung des Schengen-Raums als zentralen Wert der EU, der erhalten bleiben müsse.
Es bleibt abzuwarten, wie die europäischen Länder in Zukunft gemeinsam mit den Herausforderungen der Migration umgehen werden.