
Starke Familienwerte bleiben wichtig für Ungarn trotz sinkender Geburtenzahlen

Im Ausland lebende Ungarn legen großen Wert auf Familienorientierung und die Weitergabe der ungarischen Identität
Im Ausland lebende Ungarn haben eine starke Familienorientierung, wobei die Weitergabe der ungarischen Identität ein entscheidender Faktor bei der Partnerwahl und der Kindererziehung ist. Dieses zentrale Ergebnis ist das Ergebnis der Studie „Kötelékek – Familienforschung unter im Ausland lebenden Ungarn“, die an der 33. Tusványos-Sommeruniversität vorgestellt wurde.
Die Studie wurde vom Mária Kopp Institut für Demografie und Familien (KINCS), dem MCC Youth Research Institute und dem National Policy Research Institute durchgeführt. Sie untersucht die Familiendynamik in drei Regionen: Siebenbürgen (Rumänien), Vojvodina (Serbien) und der Slowakei. Aufgrund des anhaltenden Konflikts in Transkarpatien (Ukraine) wurden Daten durch Interviews und Online-Umfragen erhoben.
Zoltán Kántor, Direktor des Instituts für nationale Politikforschung, betonte die Rolle der Familie bei der Bewahrung der nationalen und sprachlichen kulturellen Identität. Die Studie analysierte Aspekte wie Fortpflanzung, Ehe, Kindererziehung, Bildung, Religion und familiäre Unterstützung.
Tünde Fűrész, Direktorin von KINCS, hob hervor, dass unabhängig davon, ob die Ungarn innerhalb oder außerhalb Ungarns leben, eine starke familienfreundliche Haltung eingenommen wird. Trotzdem ist die durchschnittliche Kinderzahl pro Familie von 2,4 im Jahr 2018 auf 2,21 gesunken, teilweise aufgrund aufeinanderfolgender Krisen, von denen ungarische Familien im Ausland betroffen sind.
Levente Székely, Direktor des Instituts für Jugendforschung, wies darauf hin, dass es seit dem Fall des Kommunismus in der Vojvodina, in Siebenbürgen und in der Slowakei zu einem deutlichen Bevölkerungsrückgang unter den Ungarn gekommen sei. Auch in Transkarpatien sei ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen.
Trotz dieser Herausforderungen bevorzugt die Mehrheit der Auslandsungarn noch immer einen ungarischen Ehepartner. Die Studie zeigt, dass ungarische Familien sich weitgehend auf ihre Zukunft konzentrieren und häufig ihre ungarische kulturelle Identität bewahren. Die Zufriedenheit der im Ausland lebenden Ungarn ist im Allgemeinen hoch, viele äußern sich zufrieden mit ihrem Leben.
Eine beträchtliche Zahl ungarischer Auswanderer plant nicht, in ihr Herkunftsland zurückzukehren. Mischehen sind weit verbreitet, und obwohl viele von ihnen mit ihrem Ehepartner kein Ungarisch sprechen, verwenden sie die Sprache weiterhin mit ihren Kindern.
Die Ergebnisse der Studie zu Lebenssituationen, Familienplänen, Werten und Zukunftsaussichten werden in einer demnächst erscheinenden Broschüre detailliert vorgestellt.






