
Schweden heißt 40.000 ungarische „Pride-Flüchtlinge“ willkommen

Schweden lädt 40.000 ungarische LGBTQ-Flüchtlinge ein
Während einer Podiumsdiskussion zur Einführung der neuen Strategie des Schwedischen Instituts zur Verbesserung des Landesimages hat Benjamin Dousa, Minister für Internationale Entwicklungszusammenarbeit und Außenhandel, angekündigt, dass Schweden bereit ist, 40.000 ungarische LGBTQ-Personen willkommen zu heißen. Dies berichtet Der Einheimische.
Dousa betonte, dass viele Länder sich in eine autoritäre Richtung bewegen, während Schweden sich als „offenes und freies Land“ positionieren muss. „Wir sind offen für Menschen, die hierher kommen, unabhängig davon, ob sie hier arbeiten, ein Unternehmen gründen, eine Familie gründen oder in Schweden investieren“, zitiert das Portal den Minister.
Die neue Strategie, die in Zusammenarbeit mit 300 Organisationen erarbeitet wurde, zielt darauf ab, „das Bild Schwedens international zu stärken“. Sie ist Teil eines Regierungsmandats, das ab April 2024 die internationale Wettbewerbsfähigkeit Schwedens steigern, Vertrauen aufbauen und die Widerstandsfähigkeit gegen irreführende Informationen aus dem Ausland erhöhen soll.
Ein zentraler Aspekt der Strategie besteht darin, Schweden als ein Land zu präsentieren, das „Raum für Wachstum“ bietet. Dies soll ein geschäftliches und soziales Umfeld fördern, in dem Menschen und Unternehmen gedeihen können, was wiederum zu einer innovativen Gesellschaft führt.
Bei der Einführung der Strategie erklärte Dousa zudem, dass Schweden auch Arbeitnehmer aus den USA, insbesondere im Bereich Forschung und Technologie, herzlich willkommen heiße. Deshalb wurde die Bearbeitungszeit für Einwanderungsanträge auf 100 Tage verkürzt.
Allerdings kann das Bild eines einladenden und integrativen Landes durch Vorfälle von Gewalt gegen LGBTQ-Personen in den nordischen Ländern getrübt werden. Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Nordischen Ministerrates zeigt, dass viele LGBTQ-Personen mit Diskriminierung in Form von Hassreden und Bedrohungen konfrontiert sind.
Ein Beispiel dafür ist der Übergriff auf drei Teilnehmer der Malmö Pride Parade 2024, die wegen ihrer Davidsterne angegriffen wurden. Die Angreifer, identifiziert als Migranten, äußerten homophobe und antisemitische Slogans.
Zusätzlich gab es im ungarischen Parlament kürzlich eine Abstimmung, die das Veranstalten von LGBTQ-Veranstaltungen, wie etwa Budapest Pride, verbietet. Diese Gesetzesänderung, die unter tumultartigen Bedingungen verabschiedet wurde, zeigt die sich verschärfende Situation für LGBTQ-Personen in Ungarn.
Schwedens Einladung an ungarische LGBTQ-Flüchtlinge könnte daher als ein Schritt in die richtige Richtung gesehen werden, um ein Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen und Toleranz zu fördern.