
Orbán und Fico: Freundschaft, Migration und Gasversorgung im Fokus

Orbán und Fico stärken ungarisch-slowakische Beziehungen in Bratislava
Der ungarische Premierminister Viktor Orbán traf sich am Montag in Bratislava (Pozsony) mit seinem sozialistischen Amtskollegen Robert Fico, um die bilateralen Beziehungen zu vertiefen und strategische Themen zu besprechen.
Erhöhung der Gasversorgungskapazität
Orbán kündigte an, dass die Kapazität der Gasverbindungen zwischen Ungarn und der Slowakei um weitere 900 Millionen Kubikmeter erhöht werden soll. Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz äußerte er sein Bedauern darüber, dass die Ukraine den Erdgastransit über ihr Territorium blockiert. „Wir sind überzeugt, dass dies nicht der Weg der Zukunft ist“, so Orbán. Er betonte die Notwendigkeit, die wirtschaftlichen Interessen beider Länder zu berücksichtigen.
Die bestehende Kapazität wurde bereits auf 3,5 Milliarden Kubikmeter erhöht, und die neuen Vereinbarungen sollen die Energieversorgung beider Nationen weiter sichern. Orbán und Fico einigten sich zudem darauf, dass Ungarn und die Slowakei von den Sanktionen gegen Rohölimporte befreit werden sollten.
Ungarn als „migrantfreies Land“
In einer weiteren Stellungnahme erklärte Orbán, dass Ungarn ein „migrantfreies Land“ sei und die Zukunft der Kinder nicht durch eine fehlgeleitete Migrationspolitik gefährden wolle. Er betonte die nationalstaatliche Souveränität in der Migrationsfrage und stellte fest, dass Entscheidungen über Migration und Integration von den Ländern selbst getroffen werden sollten.
Beziehungen auf dem Höhepunkt
Orbán beschrieb die aktuellen ungarisch-slowakischen Beziehungen als die besten, die es je gegeben habe. Er dankte Fico für dessen „mutige Entscheidungen“ zur Förderung der Freundschaft zwischen den beiden Ländern. „Wenn jemand vor 15 Jahren gesagt hätte, dass wir heute so hier stehen, hätten nur wenige daran geglaubt“, sagte er. Bei der Konferenz hob Orbán auch die Bedeutung der slowakischen Gemeinschaft in Ungarn hervor und versprach, deren kulturelle Identität zu schützen.
Ausbau der Infrastruktur
Ein weiterer Schwerpunkt der Gespräche war der Bau neuer Straßen, Brücken und Zugverbindungen zwischen Ungarn und der Slowakei. Orbán kündigte an, dass im Rahmen der bilateralen Zusammenarbeit alte Grenzübergangspunkte wiederhergestellt und die Anzahl der Grenzübergänge von 22 auf 40 erhöht wurde. Der Ausbau der Infrastruktur sei notwendig, um den zunehmenden Verkehr zwischen den beiden Ländern zu bewältigen.
Friedensinitiativen in Europa
Orbán äußerte seine Unterstützung für Friedensinitiativen im Zusammenhang mit dem Russland-Ukraine-Konflikt. Er betonte, dass die Gespräche zwischen den USA und Russland die Gefahr einer Eskalation verringern würden und dass der Krieg keine Lösung auf dem Schlachtfeld habe.
Demokratie und nationale Souveränität
Zu guter Letzt ging Orbán auf die Fragen zur Demokratie und den Kompetenzen der Mitgliedstaaten ein. Er bekräftigte, dass Demokratie in den Mitgliedstaaten verankert sei, nicht in Brüssel. Orbán kritisierte die ständige Einschränkung der Kompetenzen durch die EU und forderte mehr Respekt für die nationalen Interessen.
Die Gespräche in Bratislava sind ein wichtiges Zeichen für die Intensivierung der ungarisch-slowakischen Zusammenarbeit und die Stärkung der Wirtschafts- und Infrastrukturverbindungen zwischen den beiden Ländern.