
Neue Möglichkeiten für Carsharing in Budapest: Unternehmen sichern sich Parkplätze

Parkplätze in Budapest könnten an Carsharing-Unternehmen übergeben werden
Sofern sich die Kommunalverwaltungen von Budapest und den Bezirken der Hauptstadt einigen, könnten zahlreiche Parkplätze von Fahrern und Anwohnern an Carsharing-Unternehmen übergeben werden. Diese Anpassung ergibt sich aus der ständigen Herausforderung für Carsharing-Fahrer, freie Parkplätze zu finden, was zu höheren Kosten führt, da sie ihr Ziel umrunden müssen.
Wie berichtet von telex.hu, verbringen Autofahrer in Budapest viel Zeit mit der Suche nach einem freien Parkplatz, was die Fahrtkosten von Minute zu Minute erheblich in die Höhe treibt. Nicht selten übersteigt der Zeitaufwand für die Parkplatzsuche die Dauer der eigentlichen Fahrt.
Um den Kampf anzugehen oder zumindest zu lindern, wurde ein Gesetzesentwurf im Parlament eingebracht. Dieser Vorschlag würde es Carsharing-Unternehmen ermöglichen, Parkplätze in gebührenpflichtigen Zonen in der Innenstadt zu erwerben. Darüber hinaus könnten solche Autos sogar Parkplätze nutzen, die ausschließlich den Anwohnern vorbehalten sind. Darüber hinaus strebt das ungarische Parlament eine Ausweitung der derzeit von den Kommunalverwaltungen gewährten Rabatte auf lokale Fahrer an.
Der Gesetzentwurf ermächtigt Kommunen, Parkplätze an Car-Sharing-Unternehmen zu vergeben, ohne jedoch Einzelheiten wie Anzahl oder Größe dieser Plätze anzugeben.
Ausreichend Parkplätze wie im Westen
In Budapest sind drei Dienstleistungsunternehmen tätig: Wigo (Jetzt teilen), Mol Limousine und Grün gehen. Der Inhalt des Gesetzentwurfs entspricht der Praxis in mehreren westeuropäischen Städten. Städte wie Bremen, Dresden, Berlin und Hamburg haben Car-Sharing-Unternehmen Parkplätze zur Verfügung gestellt, um deren Nutzung zu fördern.
Es bleibt die Frage, ob die Kommunen die mutige Entscheidung treffen werden, Wohnparkplätze an Carsharing-Unternehmen zu vergeben. Ein solcher Schritt dürfte einen öffentlichen Aufschrei auslösen, insbesondere angesichts der bevorstehenden Wahlen im kommenden Juni.
Budapest leidet unter einem Mangel an Parkplätzen, was dazu führt, dass mehrere Bezirke, darunter der VI., VII. und XIII., solche Autos aus den für Einheimische bestimmten Bereichen zu verbieten.
Konflikte zwischen zentraler und lokaler Regierung
Selbst für kurze 10-Minuten-Fahrten bevorzugen die Bewohner Budapests immer noch ihr Auto gegenüber Carsharing. Allerdings hätte das System das Potenzial, 10.000 bis 15.000 Einzelfahrten in der ungarischen Hauptstadt zu ersetzen, da ein gemeinsames Fahrzeug 7 bis 10 private Autos im Verkehr ersetzen kann. Darüber hinaus ist Carsharing kostengünstiger und umweltfreundlicher, da viele Autos elektrisch betrieben werden, was den Interessen der Hauptstadt und ihrer Bewohner entspricht.
Zwar gibt es in Budapest derzeit Carsharing-Parkplätze, diese befinden sich jedoch typischerweise unter Bürogebäuden und in Garagen. Der Gesetzentwurf zielt darauf ab, Parkplätze ähnlich den beliebten MOL-Bubi-Fahrrädern einzurichten.
Dieses Thema dürfte zu weiteren Konflikten zwischen den Kommunalverwaltungen und dem Orbán-Kabinett führen, da der aktuelle Gesetzentwurf darauf abzielt, mehrere Regulierungsbefugnisse der Kommunalverwaltungen einzuschränken. Allerdings dürften Carsharing-Unternehmen die Nutzung von Anwohnerparkplätzen in der Innenstadt begrüßen.
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