
Makler skandal Angeklagter zu 13 Jahren Haft verurteilt

Das Budapester Stadtgericht hat am Montag den Hauptangeklagten im sogenannten Quaestor-Maklerprozess zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt.
Gegen Csaba Istvan Tarsoly wurde Anklage wegen Unterschlagung in sieben Fällen und Betrug in 396 Fällen erhoben, teilte das Gericht mit. Das nicht bindende Urteil verbot ihm außerdem zehn Jahre lang die Ausübung öffentlicher Ämter und ordnete eine 72-stündige Untersuchungshaft an.
Von zehn weiteren Angeklagten wurde ein weiterer zu 16 Jahren Haft verurteilt. Die Prozesskosten in Höhe von fast 248 Millionen Forint (631.000 Euro) werden im Verhältnis zu ihrer Strafe unter den Angeklagten aufgeteilt.
Einer früheren Entscheidung zufolge hatte Quästorchef Tarsoly bei der Wahrnehmung seiner Leitungsaufgaben die Interessen der Gläubiger verletzt und die Auszahlung von Gläubigerforderungen in Höhe von mindestens 11,2 Milliarden Forint verhindert.
Am 10. März 2015 entzog die Ungarische Nationalbank Quaestor Securities teilweise die Betriebserlaubnis und ernannte aufgrund der dort festgestellten Unregelmäßigkeiten einen Aufsichtskommissar für das Unternehmen. Am Vortag hatte das Anleiheemissionsunternehmen der Quaestor-Gruppe, Quaestor Financial Hrurira, Insolvenz angemeldet. Nach den Erkenntnissen der NBH hat Quaestor Hrurira Unternehmensanleihen im Wert von 210 Milliarden Forint ausgegeben, von denen 150 Milliarden Forint möglicherweise nicht genehmigte Anleihen waren.
Der Vertrieb der Anleihen erfolgte über die Wertpapierfirma der Gruppe.
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