
Filmproduktion ist im Blut der Ungarn, sagt Premierminister

Neuer Studio-Komplex des National Film Institute in Fót eröffnet
Der Premierminister Viktor Orbán betonte am Donnerstag bei der Eröffnung des neuen Studio-Komplexes des National Film Institute in Fót, dass Film sowohl Kunst als auch Branche ist. Kunst sei kostenlos, aber der Staat sei notwendig, um die Filmindustrie zu entwickeln. Orbán hob hervor, dass die Filmproduktion im Blut der Ungarn liege, die bereits bei den ersten Stummfilmen und der Geburtsstunde von Hollywood präsent waren.
In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts begaben sich ungarische Filmemacher auf die Eroberung der Welt. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts half der Film dabei, das Unbekannte zu ertragen und das Unaussprechliche auszusprechen. Orbán betonte, dass er überzeugt sei, dass auch Filme, die unter dem Kommunismus gedreht wurden, einen bedeutenden Beitrag zum Fall des Kommunismus geleistet hätten.
Nach dem Regimewechsel wurde diese Dynamik jedoch unterbrochen. Der Kampf zwischen den „Regimewechslern wie uns“ und dem „alten Regime“ dauerte 20 Jahre und beeinträchtigte die ungarische Filmindustrie. Orbán wies darauf hin, dass der Staat auch eine Verantwortung für die ungarische Filmproduktion trug und betonte, dass es dabei nicht um Filmkreativität ginge, da die Regierung in diesem Bereich nicht kompetent sei.
Der Premierminister hob hervor, dass Ungarn aufgrund fehlgeleiteter Filmpolitik in den 2000er Jahren 200 Millionen US-Dollar an Einnahmen verloren habe. Die einst erstklassige ungarische Filminfrastruktur hatte sich verschlechtert, wodurch Budapest für einige Zeit von der Weltfilmkarte verschwand. Die nationale Regierung weigerte sich jedoch, dies zu akzeptieren, und fand in Andy Vajna einen Mann, der verstand, was einen guten modernen Film ausmache.
Orbán lobte die Arbeit des ehemaligen Regierungskommissars, der 2019 verstorben war, und betonte, dass Andy Vajna das institutionelle System rund um das National Film Institute geschaffen habe. Der Premierminister unterstrich, dass die Filmentwicklung jedes Jahr über 100 Milliarden Forint in Ungarn anziehe und dass die ungarische Filmproduktion auch im Jahr der Coronavirus-Epidemie einen Umsatz von 220 Milliarden Forint erzielt habe.
Die Entwicklung von Fót werde die ungarische Filmindustrie auf ein neues Niveau bringen, so Orbán. Das HUF 42-Milliarden-Projekt sei die größte staatliche Studioentwicklung aller Zeiten. Ungarn sei erneut zu einem wichtigen Ort für die Filmproduktion weltweit geworden, wobei das Land dank wichtiger internationaler Produktionen sowie ungarischer Filmemacher und Filme im In- und Ausland immer mehr Zuschauer gewinne.
Der Premierminister zeigte sich stolz auf die Entwicklung und hoffte auf eine Ära, auf die man alle stolz sein könne. Das Studio sende auch die Botschaft aus, dass Ungarn nicht mit Mittelmäßigkeit zufrieden sein könne.