EU schlägt Erhöhung des ungarischen Renteneintrittsalters vor: Was bedeutet das?
Ungarn hat ein Problem mit der Lebenserwartung nach dem Renteneintrittsalter von 65 Jahren. Sowohl Männer als auch Frauen haben im Durchschnitt nur fünf gesunde Jahre nach Erreichen des Rentenalters. Diese niedrigen Zahlen platzieren Ungarn am unteren Ende der Rangliste der Europäischen Union. Experten argumentieren, dass das Renteneintrittsalter entsprechend angepasst werden sollte, um den demografischen Realitäten gerecht zu werden.
Die EU erwägt eine Politik, die das Renteneintrittsalter an die Entwicklung der Lebenserwartung in den Mitgliedsstaaten koppelt, darunter auch Ungarn. Mit diesem Ansatz soll die Herausforderung bewältigt werden, Rentenpolitiken für Zeiten festzulegen, in denen die Lebenserwartung kürzer ist als erwartet.
Die durchschnittliche Lebenserwartung für 65-jährige Männer in der EU beträgt 17,3 Jahre, für Frauen 20,9 Jahre. In Ungarn sind diese Zahlen deutlich niedriger: Männer haben eine zusätzliche Lebenserwartung von 13,2 Jahren, Frauen von 17,3 Jahren. Dies führt dazu, dass ungarische Rentner im Vergleich zu anderen EU-Ländern weniger gesunde Jahre nach der Rente haben.
Einige EU-Länder haben bereits ihre Renteneintrittsalter angehoben oder planen dies aufgrund der demografischen Entwicklung zu tun. In Ungarn wurde das Renteneintrittsalter zwischen 2010 und 2020 von 62 auf 65 Jahre angehoben, übertrof damit das Renteneintrittsalter anderer EU-Länder. Die vorgeschlagene Politik der EU würde Anpassungen ermöglichen, falls sich die Lebenserwartung ändern sollte.
Es wird empfohlen, dass Ungarn einen flexiblen Ansatz wie andere EU-Mitgliedsstaaten verfolgt und das Renteneintrittsalter entsprechend der Lebenserwartung anpasst. Dies ermöglicht eine Herabsetzung des Renteneintrittsalters, wenn die Lebenserwartung sinkt, und gewährleistet, dass das Rentensystem auf demografische und gesundheitliche Trends reagiert.