
Die Gehälter in Ungarn schnellen in die Höhe

Die Löhne in Ungarn verzeichneten im dritten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum das dritthöchste Wachstum in der EU. Laut einer aktuellen Eurostat-Umfrage, die von Portfolio zitiert wurde, stiegen die Arbeitskosten pro Stunde in der EU insgesamt um 5,1 % im dritten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahresquartal. Dieser Anstieg resultierte aus einer Steigerung der Kosten für Stundenlöhne und -gehälter um 5,0 % sowie einer Zunahme der Lohnnebenkosten um 5,3 %.
In Ungarn stiegen die Arbeitskosten pro Stunde zwischen Juli 2024 und September 2024 im Vergleich zum dritten Quartal 2023 um beeindruckende 14,1 %. Damit zählt Ungarn mit diesem Wachstum zu den Spitzenreitern in der EU, hinter Rumänien (17,1 %) und Kroatien (15,1 %).
Trotz dieser positiven Entwicklungen liegt Ungarn bei den Durchschnittslöhnen in der EU deutlich hinter seinen europäischen Nachbarn zurück. Eurostat-Statistiken aus dem Jahr 2023 zeigen, dass das durchschnittliche bereinigte Vollzeitgehalt für Arbeitnehmer in der EU bei 37.900 EUR lag, während es in Ungarn lediglich 16.900 EUR betrug. Dies platzierte Ungarn auf dem vorletzten Platz in dieser Statistik, nur knapp vor Griechenland.
Um diesen Rückstand aufzuholen, wurde zwischen der Regierung und dem Arbeitgeberverband eine dreijährige Lohnvereinbarung getroffen. Gemäß dieser Vereinbarung soll der Mindestlohn bis 2027 50 % des durchschnittlichen Bruttoverdienstes erreichen, den die Regierung im Zuge ihrer neuen Wirtschaftspolitik festgelegt hat. Dementsprechend soll der monatliche Mindestlohn bis 2027 in mehreren Etappen steigen.
Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Lohnentwicklung in Ungarn voranzutreiben und die Arbeitnehmer angemessen zu entlohnen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Lohnentwicklung in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird.