
Die Behörden kämpfen gegen ein geheimes Neonazi-Konzert in der Nähe von Budapest

Die ungarischen Behörden haben am 21. Dezember 2024 ein geheimes Neonazi-Konzert in einem Lagerhaus in Budaörs, einem Vorort von Budapest, gestört. Die Veranstaltung, die von Nordic Sun Records Budapest (NSRB) organisiert wurde, bestand aus internationalen Neonazi-Bands und Teilnehmern aus dem Ausland. Obwohl versucht wurde, den Standort bis zur letzten Minute geheim zu halten, zog das Konzert die Aufmerksamkeit der örtlichen Polizei, der Steuerbehörden (NAV) und Regierungsbeamten auf sich, die intervenierten und Inspektionen durchführten.
Verborgene Planung und internationale Verbindungen
Nach Angaben von Telex hatte die Nordic Sun Cultural Foundation, die eng mit der NSRB verbunden war, den Veranstaltungsort unter dem Deckmantel einer Filmproduktion gemietet. Obwohl die Stiftung angibt, das Verständnis zwischen europäischen Nationen zu fördern, stehen ihre Verbindungen zum internationalen Neonazi-Netzwerk Blood & Honor im Widerspruch zu dieser Mission. Blood & Honor, in den 1980er Jahren in Großbritannien gegründet, ist in mehreren Ländern, darunter Deutschland und Spanien, verboten und mit Sanktionen nach den Anti-Terror-Gesetzen in Großbritannien konfrontiert.
Tickets für das Konzert wurden im Voraus verkauft, wobei der Veranstaltungsort den Teilnehmern kurz vor Beginn per E-Mail mitgeteilt wurde. Zu den auftretenden Bands gehörten zwei nationalsozialistische Black Metal (NSBM)-Bands: die griechische Band Der Stürmer und die polnische Band Sunwheel. Beide Bands sind bekannt dafür, neonazistische Ideologien durch ihre Musik zu fördern.
Polizeiintervention und Störungen
Gegen 21 Uhr traf eine bedeutende Anzahl von Polizisten, begleitet von NAV- und Regierungsbeamten, am Lagerhaus ein. Sie überprüften die Identität der Teilnehmer und führten Inspektionen durch, die das Konzert störten. Obwohl Bilder und Videos darauf hindeuten, dass die Veranstaltung stattfand, führte die Intervention zu rechtlichen Maßnahmen gegen die Beteiligten. Das Unternehmen, das die Veranstaltung organisierte, wurde von NAV verurteilt und seine Aktiva wurden Berichten zufolge beschlagnahmt. Außerdem erhielt die Nordic Sun Cultural Foundation eine Geldstrafe von der Regierung wegen Verstößen gegen den Brandschutz, einschließlich eines Mangels an ausgewiesenen Fluchtrouten.
Ein wachsender Trend in Ungarn
Ungarn wird aufgrund der weniger strengen Überwachung im Vergleich zu Nachbarländern wie Deutschland und Österreich zunehmend zu einem Zentrum für rechtsextreme Veranstaltungen. Oft tarnt sich die Neonazi-Gruppen ihre Veranstaltungen als private Feiern oder Kampfsportgalerien, um nicht erkannt zu werden. Im vergangenen Oktober wurde eine ähnliche rechtsextreme Veranstaltung in Csömörr fälschlicherweise als Geburtstagsfeier registriert, während im Mai 2023 eine weitere Versammlung als Kampfsportwettbewerb getarnt war.
Trotz dieser Herausforderungen zeigen die ungarischen Behörden verstärkte Wachsamkeit. Die Maßnahmen in Budaörs spiegeln die breiteren Anstrengungen wider, extremistische Aktivitäten zu überwachen und zu stören, obwohl solche Ereignisse weiterhin schwer vollständig zu beseitigen sind. Berichten zufolge plant die NSRB ein weiteres Konzert im Februar 2025 mit zehn europäischen Bands. Wie bei früheren Ereignissen wird der Veranstaltungsort wahrscheinlich bis zum letzten Moment geheim gehalten, was für die Strafverfolgung weiterhin eine Herausforderung darstellt. Dieser Fall unterstreicht die anhaltende Frage der rechtsextremen Aktivitäten in Ungarn und die Notwendigkeit koordinierter Anstrengungen, um ihr Wachstum einzudämmen, insbesondere angesichts ihrer internationalen Verbindungen und verborgenen Operationen.