
83 % der Einwohner von Taschkent leben in stark verschmutzten Gebieten

Ein neuer Bericht über die Luftqualität in Taschkent, Usbekistan zeigt alarmierende Zahlen. Laut einer Studie, die von der Weltbank in Zusammenarbeit mit dem usbekischen Ministerium für Ökologie, Umweltschutz und Klimawandel veröffentlicht wurde, lebt die überwältigende Mehrheit der Bevölkerung in Gebieten mit extrem hoher Luftverschmutzung.
Die jährliche durchschnittliche Konzentration von PM2,5-Partikeln in Taschkent liegt bei 38,8 µg/m³, was den von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Wert um das Sechsfache übersteigt. Dieser extreme Grad an Umweltverschmutzung führt jedes Jahr zu etwa 3.000 vorzeitigen Todesfällen aufgrund von Herzkrankheiten, Schlaganfällen und Atemwegsinfektionen. Die wirtschaftlichen Kosten der Luftverschmutzung belaufen sich auf 488,4 Millionen US-Dollar pro Jahr, was 0,7 % des usbekischen BIP entspricht.
Besorgniserregend ist auch, dass nur 39 % der Fläche Taschkents den von der Weltgesundheitsorganisation festgelegten Luftqualitätsstandard erfüllen, obwohl dort nur 17 % der Stadtbevölkerung lebt. Die meisten Einwohner – 83 % – leben daher in Gebieten mit erhöhter Luftverschmutzung und sind einem erheblichen Gesundheitsrisiko ausgesetzt.
Die Hauptquellen der Luftverschmutzung in Taschkent sind Wohn- und Gewerbeheizung, Verkehr, Industrie sowie Stadtstaub. Der Bericht enthält auch einen Fahrplan zur Verbesserung des Luftqualitätsmanagements in Usbekistan, der Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen und zur Förderung umweltfreundlicher Heizlösungen vorsieht. Es bleibt abzuwarten, wie die Regierung von Usbekistan auf diese dringenden Umweltprobleme reagieren wird.