65% des jährlichen Wasserverbrauchs in Kasachstan für die Landwirtschaft
ASTANA – Jedes Jahr werden in Kasachstan 20 Kubikkilometer Wasser für den Bedarf der Wirtschaft verwendet, und 65 % davon fließen in die Landwirtschaft, sagte Saule Temirbolatova, Leiterin der Abteilung des Wasserausschusses des kasachischen Ministeriums für Wasserressourcen und Bewässerung.
Bei einem Webinar über Wasser und Bergbau in Kasachstan am 30. April, das von der Britisch-Kasachischen Gesellschaft organisiert wurde, diskutierte Temirbolatova die Wasservorschriften des Landes für Bergbauunternehmen.
Das Webinar versammelte kasachische und internationale Experten, die ihre Erkenntnisse über die Auswirkungen von Wasserproblemen auf den Bergbausektor und die von kasachischen Beamten ergriffenen Maßnahmen zur Bewältigung einiger dieser Herausforderungen austauschten.
**Dynamik des Wasserverbrauchs in Kasachstan**
Das Ministerium für Wasserressourcen und Bewässerung ist ein relativ junges Ministerium. Es wurde im September 2023 gegründet. „Die Hauptaufgaben des Ministeriums sind ein effektives Wasserressourcenmanagement, die Organisation der Wasserinfrastruktur, die Digitalisierung der Wasserabrechnung und -verteilung sowie der Aufbau von Beziehungen zu Ländern im Bereich grenzüberschreitendes Wassermanagement und Wasserversorgungsdienste“, sagte Temirbolatova.
An zweiter Stelle hinter der Landwirtschaft steht beim Wasserverbrauch die Industrie mit einem Anteil von 24 % oder sechs Kubikkilometern. „Der Trinkbedarf der Haushalte beträgt 1,5 Kubikkilometer oder 6 %. Andere Wirtschaftszweige verbrauchen 2,5 Kubikkilometer oder 10 %“, sagte sie.
Zu den industriellen Wassernutzern zählen Metallurgie, Bergbau und Erzverarbeitung, Energie, Energieversorgung und Kleinindustrien.
„Die Industrie entnimmt 94,7 % des Wassers Oberflächenquellen. Die restlichen 5,3 % stammen aus Grundwasserquellen“, fügte Temirbolatova hinzu.
In Bezug auf Wasserverluste stellte sie fest, dass der Anstieg der Verluste proportional zum Anstieg der Wasserentnahmen sei.
„Die entnommene Wassermenge wurde zu 97 % genutzt und die Wasserverluste steigen von 2,6 % im Jahr 2020 auf 3,4 % im Jahr 2022“, fügte sie hinzu.
Der Wasserverbrauch von Industriebetrieben, auch im Bergbau, erfolgt im Rahmen einer besonderen Wassernutzungsgenehmigung. Dieses Dokument stammt aus den Beckeninspektionen des Wasserausschusses des Ministeriums.
„Gemäß Artikel 66 Absatz 1 des Wassergesetzbuchs von Kasachstan umfasst die besondere Wassernutzung die Nutzung von Oberflächen- und Grundwasserressourcen direkt aus einem Gewässer mit oder ohne Entnahme zur Deckung des Trinkbedarfs der Bevölkerung, des Bedarfs der Landwirtschaft, Industrie, Energie, Fischerei und Verkehr sowie für die Einleitung industrieller und häuslicher Abwässer und anderer Abwässer“, erklärte Temirbolatova.
**Auswirkungen von Wasserproblemen auf den Bergbau**
Ähnlich wie viele andere Länder auf der Welt steht auch Kasachstan vor großen Wasserproblemen. Diese Herausforderungen sind in ganz Zentralasien verbreitet. Nach Angaben der Weltbank stammt der Großteil des Wasservorkommens in der Region, in der fast 76 Millionen Menschen leben, aus der Schnee- und Gletscherschmelze in den Bergen. Allerdings haben rund 22 Millionen Menschen in der Region keinen Zugang zu sauberem Wasser.
Houcyne El-Idrysy, leitender Hydrogeologe bei SRK Consulting mit Sitz in Cardiff, hielt in seinen Ausführungen im Webinar die enge Verbindung zwischen Wasser und Bergbau hervor. Der Wassermangel wird für den Bergbausektor nicht nur in Kasachstan, sondern weltweit „sehr kritisch“.
„Ein sehr markantes Beispiel ist der BHP-Betrieb in Chile. Im Jahr 2018 gab der Bergbauriese 3,5 Milliarden US-Dollar für eine Entsalzungsanlage für die Escondi…
