
Was China aus der westlichen Antwort auf die Ukraine lernt

Willkommen zurück zum China in Eurasia-Newsletter von RFE/RL. In dieser Woche wird es keine Episode von Talking China in Eurasia geben, da sich unser Korrespondent Reid Standish auf Reisen befindet. Allerdings gibt es einige aufregende neue Entwicklungen für den Podcast, auf die wir uns in Zukunft freuen können. Was Peking aus der westlichen Reaktion auf die Ukraine-Krise lernt: Reid Standish ist derzeit auf der GLOBSEC-Konferenz in Bratislava und berichtet von dort aus über die Konferenz und die Diskussionen, die dort stattfinden. Die Stimmung ist positiv, aber es herrscht auch eine gewisse Besorgnis vor, wie fragil die Einheit des Westens ist und ob er Kyjiw weiterhin militärisch unterstützen und Sanktionen gegen Russland durchsetzen wird. China spielt auf der Konferenz keine zentrale Rolle, aber Reid Standish führte ein Interview mit dem stellvertretenden Außenminister Taiwans, Roy Chun Lee. Dieser betonte, dass das Schicksal von Taiwan und der Ukraine miteinander verbunden sind und die beste Verteidigung gegenüber China darin bestehe, Kyjiw gegen Moskau zu unterstützen. Lee wies auch darauf hin, dass Peking Taiwan als abtrünnige Provinz betrachtet und sogar mit Gewalt vereinen will. Aus diesem Grund sei es wichtig, dass demokratische Länder, wie die USA und Europa, im Fall einer chinesischen Militärinvasion Taiwans ihre Unterstützung zeigen. Lee bewertete die Rolle des Westens im Ukraine-Konflikt positiv, betonte jedoch, dass China die Entwicklungen in Europa und Nordamerika genau verfolgt und die wachsenden Risse innerhalb der westlichen Allianz beobachtet. Lee forderte daher, dass die Unterstützung für die Ukraine aufrechterhalten wird, um China abzuschrecken. Außerdem berichtete Reid Standish von der Xi’an-Gipfelkonferenz, die kürzlich stattgefunden hat und auf der China seine wachsende Aufmerksamkeit für Zentralasien betonte. Darüber hinaus fand auch ein Treffen zwischen dem russischen Premierminister und dem chinesischen Premier statt, bei dem es vor allem um den bilateralen Handel und den Energieexport Russlands ging.