
Usbekistan warnt Energieversorger vor möglichen Einschränkungen wegen Schulden bei Müllabfuhr

Im Oktober begann der usbekische Stromversorger Regional Power Grids damit, SMS-Benachrichtigungen an Kunden zu senden, um sie vor möglichen Einschränkungen bei der Stromzahlung aufgrund ausstehender Schulden bei der Müllabfuhr zu warnen. Das Unternehmen stellte klar, dass während des Versands von Benachrichtigungen noch keine Zahlungsbeschränkungen verhängt wurden.
Der Schritt folgt einer Regierungsentscheidung, die darauf abzielt, Schulden bei der Müllabfuhr mit Stromzahlungen zu verknüpfen, als Teil umfassenderer Reformen zur Verbesserung der Abfallbewirtschaftung im Land. Diese durch einen Präsidialerlass eingeführte Richtlinie wird zunächst ab dem 1. Juni 2024 in Taschkent umgesetzt, bevor sie ab dem 1. November auf Nukus und regionale Zentren ausgeweitet wird. Bis 2025 wird die Richtlinie das gesamte Land abdecken.
SMS-Benachrichtigungen und technische Vorbereitungen
RPG gab an, dass die SMS-Benachrichtigungen, die von der Nummer 2100 verschickt werden, dazu dienen sollen, Kunden auf unbezahlte Müllgebühren aufmerksam zu machen. Diese Bescheide wirken sich jedoch derzeit nicht auf die Zahlungsfähigkeit für Strom aus. Das Unternehmen führt derzeit technische Arbeiten durch, um die Beschränkungen für Kunden umzusetzen, die ihre Müllschulden in Zukunft nicht begleichen.
Als Reaktion auf Beschwerden von Kunden bezüglich der Nachrichten stellte RPG klar, dass es lediglich Informationen weiterleitet, die vom usbekischen Ministerium für Ökologie bereitgestellt wurden. Das Unternehmen betonte, dass Kunden ihre Zahlungsangelegenheiten bei der Abfallentsorgung direkt mit Abfallentsorgungsdienstleistern klären sollten.
Rechtliche und vertragliche Überlegungen
RPG wies außerdem darauf hin, dass die Beschränkung der Stromzahlungen erst dann durchgesetzt wird, wenn gesetzliche Änderungen an den relevanten Strom- und Verbraucherschutzgesetzen sowie Änderungen an den Verträgen zwischen dem Stromanbieter und seinen Kunden vorgenommen werden. Dadurch wird sichergestellt, dass eventuelle Einschränkungen im Einklang mit den gesetzlichen Standards umgesetzt werden.
In der Vergangenheit wurde bereits über das Konzept nachgedacht, Abfallentsorgungszahlungen in die Stromrechnungen zu integrieren. Im Dezember 2020 wurde dies vorgeschlagen, um Zahlungsrückstände in Taschkent zu verringern, der Plan wurde jedoch nie vollständig umgesetzt.
Steigende Müllgebühren
Im Januar 2024 kam es in Taschkent zu einem starken Anstieg der Gebühren für Abfallsammeldienste. Für Einwohner stieg die monatliche Gebühr pro Person von 4.500 UZS auf 7.500 UZS, während die Gebühren für öffentliche und private Organisationen von 53.986 UZS auf 89.966 UZS anstiegen.