Ungarns Premierminister legt Veto gegen EU-Hilfe für die Ukraine ein
Ungarn lehnt EU-Beitrittsverhandlungen der Ukraine ab
In einem öffentlich-rechtlichen Rundfunkinterview sagte Ministerpräsident Viktor Orbán, Ungarn habe sich nicht an der Entscheidung des EU-Gipfels über den Beginn des EU-Beitrittsprozesses der Ukraine beteiligt. Er legte auch sein Veto gegen 50 Milliarden Euro an Finanzhilfen für das Land ein.
Orbán bezeichnete die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine als „schlechte Entscheidung“ und betonte, dass die Ungarn nicht für mögliche Nachteile aufkommen sollten. Er versuchte, die anderen EU-Staats- und Regierungschefs davon zu überzeugen, die Frage der Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine nicht auf die Tagesordnung zu setzen.
Trotz seiner Bemühungen sei die Entscheidung nicht zum richtigen Zeitpunkt getroffen worden. Orbán sagte, er habe acht Stunden lang versucht zu erklären, dass es schlimmer sei, schlecht zu helfen, als überhaupt nicht zu helfen. Er bemerkte, dass die anderen EU-Staats- und Regierungschefs entschlossen seien, die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen zuzulassen, und dass Ungarn sich an dieser „schlechten Entscheidung“ nicht beteiligen wolle.
Der Ministerpräsident betonte, dass das letzte Wort über die Mitgliedschaft der Ukraine bei den nationalen Parlamenten liege und Ungarn im Falle der Unzufriedenheit das Recht habe, den Prozess zu stoppen. Er sagte, eine einstimmige Entscheidung sei erforderlich und Ungarn habe sein Veto gegen die 50 Milliarden Euro an Hilfsgeldern für die Ukraine eingelegt.
Orbán bezeichnete die Lage in der Ukraine als „schlecht“ und betonte, dass der Krieg nicht mit mehr Geld gefördert, sondern gestoppt werden sollte. Er erwähnte, dass der Krieg in der Ukraine das entscheidende Argument für seine Entscheidung gewesen sei.
Der Ministerpräsident wies auch darauf hin, dass die Regierung daran arbeite, die Interessen Ungarns zu schützen und die Souveränität des Landes zu erhalten. Er sagte, dass Ungarn eine umfassende Veränderung im Finanzsystem der EU anstrebe, um eine faire Behandlung und die Erhöhung der bisher zurückgehaltenen EU-Mittel zu erreichen.
Abschließend betonte Orbán, dass die öffentliche Meinung des Landes für ihn von größter Bedeutung sei und dass er beabsichtige, die Meinung des ungarischen Volkes zu vertreten.