Ungarns Ministerpräsident Orbán befürwortet EU-Beitritt des Balkanlandes
Ungarn und Montenegro stärken ihre Zusammenarbeit in der Weltpolitik
Budapest – Ministerpräsident Viktor Orbán betonte nach Gesprächen mit seinem montenegrinischen Amtskollegen Milojko Spajic in Budapest am Donnerstag, dass Ungarn und Montenegro aufeinander zählen können. Die beiden Länder „sehen sich positiv“ und haben weder politische noch wirtschaftliche Konflikte.
Orbán begrüßte Spajics ersten offiziellen Besuch in Ungarn und betonte, dass sie sowohl bilaterale als auch internationale Fragen besprechen konnten. Der Brics-Gipfel, derzeit in Kasan stattfindend, hat die Teilnahme von 31 Ländern, während Ungarn sich darauf vorbereitet, ein „Treffen des Westens“ auszurichten, bei dem Staats- und Regierungschefs aus über 40 Ländern erwartet werden.
Der ungarische Ministerpräsident hob hervor, dass die Erweiterung der Europäischen Union derzeit eines der wichtigsten internationalen Themen ist. Die Wettbewerbsfähigkeit des Blocks nimmt ab und sein wirtschaftliches Gewicht in der Welt schwindet. Orbán betonte, dass Ungarn durch die Integration der Länder des Westbalkans „neue Impulse und Ressourcen“ in die Wirtschaft des Blocks einbringen möchte.
Die bilaterale Zusammenarbeit zwischen Ungarn und Montenegro entwickelt sich positiv, wobei der bilaterale Handel fast jedes Jahr Rekorde bricht. Ungarische Unternehmen spielen eine wichtige Rolle in der Wirtschaft Montenegros, und Bereiche wie Stromhandel, die ungarische Bank OTP, die Billigfluggesellschaft Wizz Air und das Telekommunikationsunternehmen 4iG sind Beispiele für erfolgreiche Kooperationen.
Außenminister Péter Szijjártó gab bekannt, dass die Europäische Union und Montenegro im Dezember, vor dem Ende der ungarischen EU-Ratspräsidentschaft, voraussichtlich vier Kapitel über die EU-Integration des Landes abschließen werden. Dies markiert einen großen Fortschritt bei der Erweiterung der EU auf dem Westbalkan.
Die Integration des Westbalkans liegt im Interesse der Europäischen Union und Ungarns, da sie dazu beiträgt, neue Energie und Schwung in die Gemeinschaft zu bringen. Die Zusammenarbeit zwischen der EU und Montenegro sei entscheidend, und der Abschluss der Kapitel mit dem Land sei ein großer Schritt in diese Richtung. Es sei jedoch klar, dass weitere Arbeit erforderlich ist, um die Erweiterung erfolgreich voranzutreiben.