
Ungarisches Energieunternehmen erobert rumänischen Markt nach Übernahme

Einleitung: Der staatliche ungarische Energiekonzern MVM hat angeblich Interesse daran, die rumänische Tochtergesellschaft E.ON Energy des deutschen E.ON-Konzerns zu erwerben. Diese Übernahme stößt auf Bedenken seitens der rumänischen Regierung, da das Orbán-Kabinett enge Beziehungen zu Russland pflegt. Es wird befürchtet, dass sich ein ähnlicher Vorfall wie im Talgo-Fall wiederholen könnte.
Der geplante Kauf soll erst nach den anstehenden Wahlen in Rumänien besiegelt werden. Die rumänischen Präsidentschaftswahlen finden am 24. November statt, gefolgt von der zweiten Runde am 8. Dezember. Am 1. Dezember werden die Parlamentswahlen abgehalten. Sowohl die deutsche E.ON als auch die ungarische MVM möchten die Transaktion erst nach Abschluss der politischen Ereignisse bekannt geben.
Es wird berichtet, dass das ungarische Unternehmen beabsichtigt, das Versorgungsgeschäft von E.ON Energy zu übernehmen und die Vertriebsaktivitäten zu erwerben. Die rumänische Regierung zeigt sich besorgt über die möglichen Risiken, die mit einem solchen Deal verbunden sein könnten, insbesondere aufgrund der engen Beziehungen des Orbán-Kabinetts zu Russland.
Die rumänische Presse berichtet, dass das Kabinett Ciolacu Maßnahmen ergreifen will, um die Vereinbarung zu prüfen. Experten verweisen auf den Talgo-Fall, bei dem die spanische Regierung eine ähnliche Transaktion verhinderte, um die Abhängigkeit von unerwünschten politischen Einflüssen zu vermeiden.
E.ON Energy versorgt derzeit 3,4 Millionen Kunden in Rumänien mit Gas und hat einen Marktanteil von 41 %. Die Transaktion betrifft bisher nur das Versorgungsgeschäft, während E.ON Energy im Jahr 2022 einen Umsatz von 2,75 Milliarden Euro erzielte, aber einen Verlust verzeichnete.
Die Unsicherheiten auf dem rumänischen Energiemarkt, die sich aus häufigen Änderungen der Preisobergrenzen und Vergütungsregeln ergeben, haben E.ON dazu veranlasst, ihre Tochtergesellschaft zu verkaufen. Im Jahr 2004 wurde E.ON Energy von Rumänien privatisiert und an E.ON Ruhrgas für 300 Millionen Euro verkauft.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die politischen Entwicklungen in Rumänien und die Bedenken seitens der Regierung auf den geplanten Verkauf von E.ON Energy an das ungarische MVM auswirken werden.