
Über 20 Personen im trockenen Hungerstreik im Untersuchungsgefängnis von Bischkek verhaftet

Über 20 Festgenommene im trockenen Hungerstreik in Untersuchungshaftanstalt in Bischkek
Mehr als 20 Festgenommene befinden sich in der Untersuchungshaftanstalt Nr. 1 in Bischkek im trockenen Hungerstreik, wie das Ombudsmann-Institut berichtet hat.
Mitarbeiter des Instituts des Menschenrechtsbeauftragten haben die Untersuchungshaftanstalt bereits zum dritten Mal seit dem 21. Dezember besucht. Seit dem 20. Dezember befinden sich laut dem Institut mehr als 20 Festgenommene im trockenen Hungerstreik.
Damit wollen die Festgenommenen ihren Protest zum Ausdruck bringen und fordern ein Ende der Gewaltanwendung sowie uneingeschränkte Treffen mit ihren Anwälten.
Zwei der Festgenommenen haben Erklärungen verfasst, in denen sie bestätigen, dass es zu Schlägen durch Beamte des Strafvollzugsdienstes gekommen sei. Sie gaben an, mit einem Schlagstock geschlagen und getreten worden zu sein. Menschenrechtsaktivisten berichteten von sichtbaren Zeichen von Gewalt an ihren Körpern – Hämatome und Schwellungen.
„Bei den Opfern handelt es sich um Vertreter der sogenannten kriminellen Welt. Sie sagen, dass ihnen keine medizinische Hilfe geleistet wurde“, heißt es in der Erklärung.
Das Ombudsmann-Institut berichtete, dass die Verwaltung der Untersuchungshaftanstalt Nr. 1 seit dem 21. Dezember den Zeitplan für die Besuche der Anwälte der Angeklagten und Verurteilten geändert hat, sodass Samstag und Sonntag arbeitsfreie Tage sind.
Der Bürgerbeauftragte erinnerte daran, dass der Angeklagte gemäß Artikel 46 der Strafprozessordnung der Kirgisischen Republik das Recht hat, ungehindert und ohne zeitliche Begrenzung mit einem Anwalt unter vier Augen zu sprechen.
Das Menschenrechtsinstitut schickte einen Brief an die Generalstaatsanwaltschaft und forderte die Überprüfung der Rechtmäßigkeit der Entscheidung der Verwaltung der Untersuchungshaftanstalt Nr. 1 in Bischkek, den Zeitplan für Gefangenenbesuche zu ändern. Die Aufsichtsbehörde erhielt auch Materialien über die Anwendung physischer Gewalt durch Strafvollzugsbeamte.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur 24.kg haben Insassen von Gefängnissen und Untersuchungshaftanstalten in der Nacht des 22. Dezember aus Protest gegen den neuen Leiter des Strafvollzugsdienstes einen Hungerstreik angekündigt.
Der Pressedienst des Strafvollzugsdienstes erklärte, dass „alle Einrichtungen des Strafvollzugsdienstes wie gewohnt arbeiten“.