Tokayev und Scholz unterzeichnen Vereinbarungen zur Stärkung der kasachisch-deutschen Beziehungen
ASTANA – Während des offiziellen Besuchs des deutschen Bundeskanzlers Olaf Scholz in Kasachstan und seines Treffens mit Präsident Kassym-Jomart Tokayev führten die Delegationen inhaltliche Gespräche und unterzeichneten drei Memoranden zur Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit.
Tokajew betonte die historische Bedeutung des Besuchs von Scholz und bezeichnete ihn als eine bedeutende Gelegenheit zur Verbesserung der kasachisch-deutschen Beziehungen.
„Wir haben gerade im kleinen Kreis die Aussichten für eine weitere Stärkung der bilateralen Beziehungen erörtert“, sagte Tokajew und wies darauf hin, dass Deutschland einer der wichtigsten Handelspartner Kasachstans und ein führender Investor in die Wirtschaft des Landes sei.
Im Jahr 2023 stieg der bilaterale Handelsumsatz zwischen den beiden Ländern um fast das 1,5-fache und erreichte rund 4 Milliarden US-Dollar. Tokayev betonte, dass dieser positive Trend anhalte und das Handelsvolumen in den letzten sieben Monaten 2,3 Milliarden US-Dollar überstieg.
Seit 2005 haben die deutschen Direktinvestitionen in Kasachstan etwa 6,7 Milliarden US-Dollar erreicht, wobei der Großteil davon in nicht-rohstoffbezogenen Sektoren investiert wurde.
„Heute sind in Kasachstan mehr als 1.000 Unternehmen mit deutschem Kapital tätig“, fügte Tokayev hinzu.
Scholz würdigte die dynamische Entwicklung der kasachisch-deutschen Beziehungen und betonte das Engagement Deutschlands für eine Verbesserung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit.
„Wir sind bestrebt, die Bedingungen für unsere Wirtschaftsbeziehungen zu verbessern und die Möglichkeiten für den gegenseitigen Handel auszubauen. Wir freuen uns sehr, dass unsere Zusammenarbeit im Energiesektor stetig voranschreitet. Wir haben eine vertrauensvolle, beständige Zusammenarbeit aufgebaut, ein gutes Beispiel für die Welt“, sagte Scholz.
Die Seiten bekräftigten ihr Interesse an der Ausweitung der Handels- und Wirtschaftskooperation in den Bereichen Energie, grüne Transformation, Bergbau, Transport und Logistik, Klimawandel, Ökologie und Landwirtschaft. Sie erkundeten auch das Potenzial zur Stärkung der kulturellen und humanitären Beziehungen zwischen Kasachstan und Deutschland.
Die Delegationen unterzeichneten drei Memoranden. Die Deutsche Bundesbank und die Nationalbank von Kasachstan vereinbarten eine technische Zusammenarbeit zwischen den Zentralbanken.
Zwischen dem kasachischen Ministerium für Wissenschaft und Hochschulbildung und dem deutschen Auswärtigen Amt wurde eine Absichtserklärung zur Gründung des nach Daulet Serikbayev benannten Kasachisch-Deutschen Instituts für Wissenschaft und Technologie an der Technischen Universität Ostkasachstan unterzeichnet.
Eine weitere Absichtserklärung zur Gründung einer kasachisch-deutschen Schule wurde vom kasachischen Bildungsministerium, dem Staatsfonds Samruk Kazyna, dem Wiedergeburtsverein der Deutschen in Kasachstan und dem Auswärtigen Amt unterzeichnet.