
Routinekontrolle: Ümit Özdağ im Krankenhaus

Routinekontrolle: Ümit Özdağ wurde ins Krankenhaus gebracht
Ankara – Ümit Özdağ, der während einer Routinekontrolle ins Krankenhaus eingeliefert wurde, war nicht bei der Anhörung vor dem Obersten Gerichtshof anwesend, ebenso wenig wie sein Anwalt. Der Präsident des Gerichts gab bekannt, dass die Anwälte des Angeklagten nicht teilnehmen konnten, da sie eine Entschuldigung eingereicht hatten.
Die Anhörung wurde auf den 8. Juli verschoben, nachdem die Petitionen der Anwälte akzeptiert wurden.
Anklage
Laut einer Anklage, die von der Staatsanwaltschaft in Ankara vorbereitet wurde, hat Özdağ am 26. Februar 2020 in einer Pressemitteilung die Identitätsinformationen sowie die Autorität, Pflichten und Aktivitäten von Mitgliedern des MIT (Nationaler Geheimdienst der Türkei) veröffentlicht. Zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung war Özdağ Abgeordneter und die Aufhebung seiner Immunität gemäß Artikel 83 der Verfassung fand am 9. März 2020 statt.
Die Anklage wurde vorbereitet, weil Özdağ sich am 14. Mai 2023 nicht erneut als Abgeordneter wählen lassen konnte. In der Pressemitteilung im Parlament äußerte Özdağ Bedenken hinsichtlich der aktuellen Lage der MIT-Mitglieder und verwies auf die identifizierten Personen sowie deren Aktivitäten.
Er wird angeklagt, gemäß den Artikeln 53/1-2 des türkischen Strafgesetzbuches und auf Basis des Gesetzes Nr. 2937 über staatliche Geheimdienste, mit einer Freiheitsstrafe von 3 bis 7 Jahren bestraft zu werden.
Diese Ereignisse werfen ein Schlaglicht auf die aktuellen Spannungen in der türkischen Politik und die damit verbundenen Herausforderungen im Umgang mit Geheimdienstinformationen und parlamentarischer Immunität.