
Orbán bleibt 2025 trotz Wachstumsproblemen und EU-Spannungen optimistisch

Ungarns Premierminister Viktor Orbán beharrt auf Wachstumszielen für 2025
Am Freitag äußerte sich der ungarische Premierminister Viktor Orbán in einem Interview mit dem öffentlichen Radio, dass er keines der für 2025 festgelegten Ziele aufgeben wolle. Trotz der Herausforderungen, die das erwartete BIP-Wachstum mit sich bringe, betonte er, dass das Parlament „die größte Steuersenkung in Europa“ verabschiedet habe.
In Bezug auf die rückläufigen BIP-Wachstumsprognosen erklärte Orbán, dass die europäische Wirtschaft insgesamt stagniere und Ungarn somit Teil dieser Entwicklung sei. Er merkte an, dass die Wachstumsrate in Österreich noch hinter der Ungarns zurückbleibe und dass Länder mit engen Verbindungen zur deutschen Wirtschaft oftmals Probleme haben.
Orbán wies darauf hin, dass die schwache europäische Wirtschaft auf externe Faktoren wie den Krieg in der Ukraine zurückzuführen sei. Diese Erklärung dürfe jedoch nicht als Ausrede dienen: „Wir müssen uns darauf konzentrieren, wie wir dennoch erfolgreich sein können“, so der Premierminister.
Er unterstrich die Bedeutung der kürzlich verabschiedeten Steuervergünstigungen, insbesondere für Mütter. Anfang Oktober wird eine lebenslange Einkommensteuerbefreiung für Mütter mit drei Kindern in Kraft treten, und Mütter mit zwei Kindern unter 40 Jahren werden von Januar an von der Einkommensteuer befreit.
Zudem äußerte Orbán Bedenken hinsichtlich des möglichen Beitritts der Ukraine zur Europäischen Union. Er warnte, dass dies die ungarische Wirtschaft in den Ruin treiben könnte. „Die EU möchte die Ukraine so schnell wie möglich aufnehmen, ohne die Konsequenzen für Länder wie Ungarn zu berücksichtigen“, betonte er. Orbán plädierte dafür, die ungarische Position in dieser Frage zu stärken und die öffentliche Meinung zu mobilisieren.
Er stellte auch fest, dass der Krieg in der Ukraine bislang 20 Milliarden Euro gekostet habe, und argumentierte, dass diese Mittel, würden sie in der europäischen Wirtschaft verbleiben, zu einem höheren Wachstum führen könnten. Orbán äußerte, dass der Krieg in der Ukraine gestoppt werden müsse, um die wirtschaftliche Stabilität der Region zu gewährleisten.
Darüber hinaus forderte er den Zugang zu EU-Mitteln, um die ungarische Wirtschaft zu stärken. Orbán kritisierte die Oppositionsparteien, die er beschuldigte, die Bemühungen der nationalen Regierung zu sabotieren, um Zugang zu den notwendigen Mitteln zu erhalten.
Abschließend erklärte Orbán, dass die Ungarn bei den bevorstehenden Wahlen entscheiden müssen, ob sie eine nationale Regierung oder eine von Brüssel kontrollierte „Marionettenregierung“ wollen. „Unsere Zukunft darf nicht durch kurzfristige politische Vorteile gefährdet werden“, sagte er.
„Wenn wir alle unsere Ziele erreichen, wird 2025 ein erfolgreiches Jahr“, schloss Orbán.