
Neuer Antrieb für den Nahverkehr: Interview mit dem Verkehrsminister

Verkehrsminister diskutiert Verkehrsprobleme und Reformen
Verkehrsminister Ilhom Mahkamov sprach in einem aktuellen Interview über die wachsenden Verkehrsstaus in der Hauptstadt Taschkent, die mögliche Rückkehr des Straßenbahnsystems, strengere Strafen für Fahrer, die die Fahrspuren des öffentlichen Nahverkehrs verletzen, und Verbesserungen im Eisenbahnsektor. Das Interview war Teil einer Podiumsdiskussion über Reformen im Verkehrssektor und die Rolle öffentlich-privater Partnerschaftsprojekte am 18. Oktober in Taschkent.
Verkehrsstaus: Eine anhaltende Herausforderung
Mahkamov räumte ein, dass Verkehrsstaus ein komplexes Problem seien, das nur verlangsamt, aber nicht vollständig beseitigt werden könne. Er führte die zunehmende Überlastung hauptsächlich auf die steigende Nutzung privater Fahrzeuge zurück, die die Kapazität der Straßeninfrastruktur übersteigt. Obwohl Projekte zur Verbesserung der Infrastruktur im Gange seien, wie der Ausbau von Kreuzungen, erfordern diese Projekte Zeit und erhebliche finanzielle Investitionen.
„Wir können den Stau nicht vollständig stoppen; wir können nur seine Beschleunigung verlangsamen. Der Schlüssel liegt darin, die Attraktivität des öffentlichen Verkehrs zu erhöhen und mehr Menschen zu ermutigen, ihn zu nutzen“, sagte Mahkamov.
Er betonte auch die Bedeutung der gesellschaftlichen Zusammenarbeit zwischen privaten Autofahrern und Nutzern öffentlicher Verkehrsmittel. Er warnte jedoch davor, dass es eine große Herausforderung sei, innerhalb weniger Monate konkrete Ergebnisse zu erzielen.
Straßenbahnprojekt: Immer noch auf dem Tisch
Mahkamov bestätigte, dass die Wiedereinführung des Straßenbahnsystems in Taschkent geprüft wird. Angesichts der dringenden Notwendigkeit, Mittel für unmittelbarere Infrastrukturprojekte bereitzustellen, wird das Straßenbahnprojekt jedoch schrittweise angegangen. Die technische und wirtschaftliche Machbarkeit des Projekts wird derzeit erarbeitet, weitere Details werden nach Projektbeginn bekannt gegeben.
„Das Straßenbahnprojekt wurde nicht aufgegeben. Es ist geplant, den neuen und den alten Teil von Taschkent zu verbinden. Allerdings müssen wir zunächst Mittel für kritische Infrastrukturprojekte bereitstellen und Schritt für Schritt vorgehen“, erklärte Mahkamov.
Strenge Strafen für Fahrspurverstöße im öffentlichen Nahverkehr
Mahkamov diskutierte auch die Durchsetzung von Regeln für Busspuren, die ausschließlich dem öffentlichen Verkehr vorbehalten sind. Er warnte davor, dass Fahrer, die diese Fahrspuren illegal benutzen, mit härteren Strafen rechnen müssen. Die Zusammenarbeit mit dem Innenministerium (MIA) ist bereits im Gange, um eine strenge Überwachung und Durchsetzung sicherzustellen.
„Um Verstöße systematisch zu verhindern, installieren wir Kameras in Bussen und führen Änderungen in der Verwaltungsordnung ein, um sicherzustellen, dass Fahrer, die Busspuren missbräuchlich nutzen, bestraft werden“, erklärte der Minister.
Er gab bekannt, dass in der gesetzgebenden Kammer des Oliy Majlis derzeit gesetzgeberische Diskussionen mit dem Ziel laufen, strengere Maßnahmen zur Lösung dieses Problems einzuführen.
Eisenbahn und öffentliches Engagement
Mahkamov sprach auch über die Qualität des Personenverkehrs auf den usbekischen Eisenbahnen. Er erwähnte Bemühungen zur Verbesserung des Standards im Schienenverkehr, insbesondere in Personenzugwaggons, und ging auf Bedenken hinsichtlich der Abwesenheit von Regierungsministern bei Pressekonferenzen ein, die er auf verschiedene Gründe zurückführte.