
Neue Erkenntnisse: Schizophrenie-auslösende Zellen können während der Frühschwangerschaft auftreten

Forschung: Zellen, die Schizophrenie verursachen, können in der Frühschwangerschaft auftreten
Wissenschaftler der Harvard Medical School haben herausgefunden, dass die Zellen, die Schizophrenie verursachen, bei Babys im Mutterleib während der frühen Schwangerschaft sichtbar sind. Die Forscher, unter der Leitung von Eduardo Maury, haben genetische Daten untersucht, indem sie Blutproben von 25.000 Menschen mit und ohne die Krankheit analysiert haben.
Die Ergebnisse zeigen, dass Schizophreniezellen nicht immer vererbt werden, sondern auch während der Frühschwangerschaft aufgrund von Komplikationen auftauchen können. Dies könnte eine frühe Diagnose ermöglichen und die Vorstellung unterstützen, dass sich die Krankheit entwickeln kann. Bereits im Jahr 2017 hatten Laboruntersuchungen auf Zellkulturen Hinweise darauf geliefert, dass schnell teilende und differenzierende gestörte Gehirnzellen zu Schizophrenie führen können. Im Jahr 2021 wurden Gene identifiziert, die bei komplizierten Schwangerschaften in der Plazenta aktiv sind und mit Schizophrenie in Verbindung gebracht werden.
In der letzten Phase der Studie wurden zwei Gene namens „NRXN1“ und „ABCB11“ identifiziert, die offenbar mit Schizophrenie in Verbindung stehen, wenn sie während der Schwangerschaft verloren gehen. Bei NRXN1 wurde festgestellt, dass es in fünf Fällen von Schizophrenie teilweise gelöscht oder fehlend war. ABCB11 hingegen kodiert ein Leberprotein und ist im Vergleich zum anderen Gen weniger mit Schizophrenie assoziiert. Es wird betont, dass Veränderungen in diesen beiden Genen einen kleinen, aber wichtigen Teil der genetischen Architektur der Schizophrenie ausmachen könnten. Dennoch sind weitere Studien erforderlich, um zu einer eindeutigen Schlussfolgerung zu gelangen. Die Forschung zeigt auch, dass in etwa 80% der Fälle von Schizophrenie Gene von den Eltern vererbt werden. Bei etwa 20% der Fälle besteht jedoch kein offensichtlicher Zusammenhang mit der Vererbung.
Die Forschungsergebnisse wurden in der Zeitschrift Cell Genomics veröffentlicht.