„Neue Betrugsfälle durch Audio- und Video-Imitationen“
Expert*innen warnen vor steigendem Missbrauch von Deepfake- und Sprachimitations-Apps bei betrügerischen Aktivitäten. Beim 8. Cyber Security Weekend-META 2023, das von Kaspersky in Kasachstan organisiert wurde, tauschten die Expert*innen ihre Erkenntnisse zur digitalen Bedrohung in der Region Naher Osten, Türkei und Afrika aus. Kaspersky Expert Data Scientist Vladislav Tushkanov betonte, dass Unternehmen Maßnahmen ergreifen müssen, um sich vor betrügerischen Aktivitäten mithilfe von Deepfake- und Sprachimitations-Apps zu schützen. Tushkanov sagte, dass es möglich sei, dass Betrüger*innen ein Unternehmen mit Sprachimitation betrügen, und betonte, dass daher verschiedene Protokolle implementiert werden müssten, um nicht zum Opfer zu fallen.
Einige Deepfake-Videos lassen sich leicht erkennen, so Tushkanov. In einigen Videos würden die Personen nie blinzeln. Aber es existieren auch sehr gut gemachte Videos, wie z.B. das Tom-Cruise-Deepfake-Video. Tushkanov warnte jedoch davor, allein auf Deepfake-Erkennungstechnologien zu setzen. Denn sowohl die Technologie zur Erstellung von Deepfake-Videos als auch die Technologie zur Erkennung der Videos entwickle sich stetig weiter.
Tushkanov wies auch auf die hohe Zahl von Phishing-Angriffen hin: Jeden Tag werde mit 400.000 neuen bösartigen Dateien ein neuer Angriff lanciert. Auch ChatGPT, eine auf maschinellem Lernen basierte Technologie, könne helfen, Phishing-Angriffe zu erkennen, habe aber noch Schwächen.
Der Einsatz von Sprachimitations-Apps bei betrügerischen Aktivitäten ist in den letzten Jahren gestiegen. So wurde 2019 ein Energieriese aus Großbritannien durch einen Telefonbetrug von über 243.000 US-Dollar geschädigt. Die Betrüger hatten die Stimme des CEO des Unternehmens mithilfe einer Sprachimitations-App geklont und den CEO dazu gebracht, das Geld zu überweisen.
Es ist wichtig, dass Unternehmen bei der Nutzung von Telefonanweisungen oder -anrufen vorsichtig sind und unbedingt auf die Authentizität der Person achten, mit der sie kommunizieren. Unternehmen sollten auch eine Vielzahl von Schutzmaßnahmen implementieren, um sich gegen Angriffe zu schützen.
