
Klimawandel: Herausforderungen in kirgisischen Bergregionen

Herausforderungen der Bergregionen Kirgisistans im Kontext des Klimawandels
Dinara Kemelova, die Sonderbeauftragte des Präsidenten von Kirgisistan für die Umsetzung des Fünfjahres-Aktionsplans zur Entwicklung der Bergregionen, hat in einem Interview mit Birinchi-Radio die wichtigsten klimabedingten Herausforderungen skizziert, die die Gebirgsgebiete des Landes betreffen.
Ein zentrales Anliegen sind die Schwierigkeiten, mit denen die Anwohner abgelegener Bergdörfer konfrontiert sind. Aufgrund der isolierten geografischen Lage haben sie oft keinen Zugang zu grundlegenden Infrastrukturleistungen wie sauberem Trinkwasser, Elektrizität, Internet, Kommunikationsmöglichkeiten, Gesundheitsversorgung und Transport. Kemelova betont: „Wir müssen die Lebensbedingungen in diesen abgelegenen Siedlungen verbessern, damit die Menschen in ihren Dörfern bleiben, ihren Lebensunterhalt verdienen und alle öffentlichen Dienste nutzen können. Das sind unsere zukünftigen Ziele.“
Ein weiteres kritisches Thema ist die Erhaltung der Bergökosysteme und die biologische Vielfalt. Kemelova erklärt, dass die Berge Kirgisistans eine entscheidende Wasserquelle darstellen. Durch menschliche Aktivitäten und den Klimawandel wird jedoch eine beschleunigte Gletscherschmelze beobachtet, die die Flüsse speist und Wasser für Landwirtschaft, Energie und die Bevölkerung bereitstellt. „Diese negativen Auswirkungen des Klimawandels können in der Zukunft zu Wasserknappheit führen, was nicht nur die Bergregionen Kirgisistans, sondern auch Zentralasien als Ganzes bedroht“, hebt sie hervor.
Darüber hinaus weist sie auf das steigende Risiko von Wüstenbildung und Bodenverschlechterung hin. Eine unausgeglichene Landnutzung, Überweidung, Abholzung und nicht nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken führen zu einem Verlust der Fruchtbarkeit des Bodens und einer weiteren Verschlechterung der Weiden.
Kemelova thematisiert auch die Problematik von Naturkatastrophen, die sowohl menschliche Verluste zur Folge haben als auch die Wirtschaft schädigen und Ökosysteme zerstören. „Alle drei dieser Problembereiche sind miteinander verknüpft, weshalb wir einen integrierten Ansatz zur Lösung fordern“, sagt sie.
Abschließend erinnert sie daran, dass der zweite globale Berggipfel, Bishkek+25, im Jahr 2027 stattfinden wird, bei dem die bisherigen Ergebnisse zusammengefasst und weitere Schritte zur Erhaltung der Bergökosysteme festgelegt werden sollen.