
Kasachstans Wirtschaftswachstumsziel von 6 % erreichbar, aber Reformen dringend nötig, sagt IWF-Mitarbeiter

Der Leiter der Mission des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Kasachstan, Nicolas Blancher, hat kürzlich mit der Astana Times über die Strukturreformen gesprochen, die das Land braucht, sowie über seine Bemühungen zur Eindämmung der Inflation. Blancher betonte, dass Kasachstans ehrgeiziges Ziel eines Wirtschaftswachstums von 6 % in greifbarer Nähe ist, aber nur, wenn mutige und entschlossene Reformen umgesetzt werden.
Der IWF hat kürzlich die Artikel-IV-Konsultationen mit Kasachstan abgeschlossen. Die abschließende Stellungnahme verdeutlicht, dass die Wirtschaftstätigkeit im Jahr 2024 stark geblieben ist und die Inflation allmählich zurückgegangen ist. Für das Jahr wird ein BIP-Wachstum von 3,9 % prognostiziert, verglichen mit 5,1 % im Jahr 2023, hauptsächlich aufgrund höherer öffentlicher Ausgaben.
Die Inflation ist im August auf 8,4 % gesunken und wird voraussichtlich bis Ende des Jahres leicht auf 8,3 % zurückgehen. Es wird erwartet, dass es für 2024 ein Leistungsbilanzdefizit von 1,3 % des BIP geben wird.
Eine der entscheidenden Empfehlungen des IWF an Kasachstan ist die verstärkte Umsetzung von Strukturreformen. Blancher betonte die Bedeutung mutiger Reformen, um dem privaten Sektor Raum zu geben und ein dynamischeres und vom Privatsektor geleitetes Modell zu fördern.
In Bezug auf die Inflation lobte Blancher die Geldpolitik der Zentralbank von Kasachstan und betonte die Notwendigkeit, die straffe Geldpolitik beizubehalten, um die Inflation auf das Ziel von 5 % zu senken. Er forderte mehr Haushaltsdisziplin und die Umsetzung von Steuerreformen für die langfristige Stabilisierung der Wirtschaft.
Der IWF äußerte zudem Bedenken hinsichtlich steigender Transfers aus dem Nationalfonds zur Deckung von Staatsausgaben und warnte vor möglicher Unhaltbarkeit der aktuellen Ausgabenmuster. Blancher betonte insgesamt die Dringlichkeit mutigerer Reformen, um das Wachstumsziel von 6 % zu erreichen.