Kasachstan und EU: Entwicklung des Mittleren Korridors im Fokus der Diskussionen
Die Europäische Union zeigt Interesse am Mittleren Korridor
ASTANA – Der Botschafter der Europäischen Union (EU) in Kasachstan, Kęstutis Jankauskas, und die Leiter der diplomatischen Missionen der EU bekundeten auf der 15. Sitzung der Dialogplattform Kasachstan-EU unter Vorsitz von Premierminister Olzhas Bektenov am 10. Juli ihr Interesse an der Erschließung des Potenzials des Mittleren Korridors.
Wie der Pressedienst des Premierministers mitteilte, diskutierten die Teilnehmer des Treffens Pläne zur Entwicklung der Transkaspischen Internationalen Transportroute (TITR) als eine der vielversprechendsten Richtungen. Rund 85 % der Waren aus China in die EU-Länder werden über Kasachstan transportiert, das ein Transitknotenpunkt zwischen Europa und Asien ist. Die TITR bietet die wettbewerbsfähigste Lieferzeit von 12 bis 15 Tagen und ist daher für Handelsströme äußerst attraktiv.
Middle Corridor Multimodal, ein im Astana International Financial Centre ansässiges Unternehmen, und die Initiative European Global Gateway wurden als wichtige Initiativen zur Erleichterung von Investitionen im Transportsektor hervorgehoben.
Als einer der wichtigsten Partner Kasachstans entfallen auf die EU mehr als 40 Prozent der angezogenen Investitionen und rund 30 Prozent des Außenhandels.
„Die EU ist ein großer und bedeutender Investitions- und Handelspartner Kasachstans. Wir arbeiten ständig in allen vorrangigen Bereichen. Die Regierung schätzt den Beitrag und das Engagement zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern sehr. Wir sind immer offen für Vorschläge, die auf den Aufbau einer für beide Seiten vorteilhaften Partnerschaft abzielen“, sagte Bektenov.
Jankauskas und die rumänische Botschafterin in Kasachstan, Mădălina Lupu, bewerteten die Bemühungen Kasachstans zur Verbesserung seines Geschäftsklimas positiv und betonten die Stabilität und Attraktivität seiner Wirtschaft für europäische Unternehmen. Sie bekräftigten ihr gemeinsames Engagement zur Verbesserung der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen mit dem Ziel, die strategische Partnerschaft auf eine neue Ebene zu heben.
Im Jahr 2023 erreichte der Handelsumsatz zwischen Kasachstan und den EU-Ländern 41,4 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg von 36,2 % seit 2019.
In fünf Jahren stiegen die Exporte Kasachstans um 28,2 % und erreichten 2023 31 Milliarden US-Dollar, während die Importe um 67,6 % auf 10,4 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 anstiegen. Die Investitionen aus EU-Ländern in die kasachische Wirtschaft beliefen sich im vergangenen Jahr auf insgesamt 10,4 Milliarden US-Dollar, davon 2,8 Milliarden US-Dollar im ersten Quartal 2024, hauptsächlich aus den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Zypern und Luxemburg.
