
Kampf gegen Landdegradation in Zentralasien: Enthüllungen von UN-Experten über Staubstürme und Wüstenbildung

Experten des UNCCD betonen die Herausforderungen der Landbewirtschaftung in Zentralasien
SAMARKAND – Experten des Übereinkommens der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) haben auf der 21. Sitzung des Ausschusses die besonderen Herausforderungen der Landbewirtschaftung in der zentralasiatischen Region hervorgehoben. Dazu zählen die Geschichte der Neulandflächen während der Sowjetzeit, Staubstürme und die Schrumpfung des Aralsees. Die Überprüfung der Umsetzung des Übereinkommens (CRIC21) fand am 13. November in Samarkand, Usbekistan, statt.
Überblick über die Landdegradation in Zentralasien
Laut den neuesten UN-Daten sind über 20 % der gesamten Landfläche in Zentralasien degradiert, was etwa 80 Millionen Hektar entspricht. Das betrifft schätzungsweise 30 % der Gesamtbevölkerung der Region.
Die fünf Länder in der zentralasiatischen Region verzeichneten bisher einen überwiegend negativen Trend bei der Landdegradation, aber Usbekistan und die Kirgisische Republik haben deutliche Verbesserungen im Landzustand verzeichnet. Kasachstan vergrößerte die bewässerten Flächen um 40 % und erhöhte die gesamte bewässerte Fläche auf zwei Millionen Hektar. In der Kirgisischen Republik werden mittlerweile 120.000 Hektar Weiden und Wälder nachhaltig bewirtschaftet, einschließlich eines Weiderotationssystems. Turkmenistan hat sich verpflichtet, im Rahmen seiner nationalen Initiative „Begrünung der Wüste“ bis 2025 160.000 Hektar wiederherzustellen.
Während Usbekistan den höchsten Anteil an degradierter Landfläche in der Region Zentralasien meldete, verzeichnete es auch den größten Rückgang von 30 % auf 26 % im Vergleich zu 2015. Drei Millionen Hektar Land in Usbekistan wurden aufgrund der Austrocknung des Aralsees degradiert.
Regionsspezifische Lösungen
Laut Olga Andreeva, UNCCD-Programmbeauftragte für die Abteilung Wissenschaft, Technologie und Innovation, ist die Sanierung von Land in Zentralasien ein erreichbares Ziel. Eine kompetente Nutzung der Landressourcen in Verbindung mit der Einführung nachhaltiger Landnutzungspraktiken kann einige Landdegradationsprozesse verhindern und sogar umkehren.
Barron Joseph Orr, der leitende Wissenschaftler der UNCCD, betonte, dass regionale Herausforderungen regionalspezifische Lösungen erfordern. Die Region kann als Weideland charakterisiert werden, und Kohlenstofflandwirtschaft kann eine wesentliche Rolle spielen. Die Erhaltung organischer Stoffe im Boden kann viele Degradationsprozesse verhindern, insbesondere die Erosion des Bodens durch Wasser und Wind. Die wichtigste Aufgabe bestehe darin, die ungerechtfertigt ausgebeuteten Flächen wieder in ihren natürlichen Zustand zu versetzen und die Reserven an organischer Bodensubstanz zu erhöhen.
Die Experten betonten auch, dass die Region aus den Erfahrungen der Geschichte der Landbewirtschaftung während der Sowjetzeit lernen könne. Die Bewältigung der Landdegradation in Zentralasien erfordert daher eine breite Palette von Strategien und Maßnahmen, die speziell auf die regionalspezifischen Herausforderungen zugeschnitten sind.





