
Indien nutzt Konfrontation mit Pakistan für Rückzug aus Indus-Vertrag

Spannungen zwischen Indien und Pakistan: Eine gefährliche Entwicklung in der Region
In der angespannten Beziehung zwischen den Nachbarstaaten Indien und Pakistan, die beide im Besitz von Atomwaffen sind, bahnt sich ein ernsthafter Konflikt an. Viele Experten haben sich bereits zu den Hintergründen der aktuellen Situation geäußert und vor allem die strategischen Ziele Neu-Delhis in Frage gestellt. Ein zentrales Thema ist der mögliche Rückzug Indiens vom Indus-Wasservertrag (IWT), der nach dem Terrordrama in Pahalgam umgehend suspendiert wurde.
Laut dem Geschäftsjournalisten Khurram Husain, der in einem Artikel für das E-Paper „The Dawn“ schreibt, könnte ein einseitiger und illegaler Rückzug Indiens aus diesem Vertrag langfristig schwerwiegende Folgen für Pakistan haben. Husain warnt, dass solch ein Schritt gleichbedeutend mit einer illegalen Erklärung des Flusswassers als indisches Eigentum wäre.
Die Ambitionen Indiens, aus diesem Abkommen auszutreten, sind nicht neu. Bereits 2016 äußerte Premierminister Narendra Modi nach dem URI-Angriff den Wunsch, dass „Blut und Wasser nicht zusammen fließen können“. Diese Äußerungen könnten als Testballon für eine Reihe von zukünftigen Schritten gedeutet werden.
Ein zweiter bedeutender Schritt fand 2019 statt, als Indien auf den Angriff in Pulwama reagierte. Die tatsächliche Reaktion, wie Husain analysiert, geschah nicht 11 Tage später, sondern im August 2019, in Form einer Präsidentschaftsanordnung, die die illegale Eingliederung von indisch besetztem Kaschmir in die indische Föderation zur Folge hatte, und damit Artikel 370 der indischen Verfassung aufhob.
Indien hat seiner Meinung nach bereits seit Jahren den Boden für einen Rückzug aus dem IWT vorbereitet. Die Änderung von Gesetzen zum Landerwerb in Kaschmir hat zu einem Anstieg an Investitionen in den umstrittenen Gebieten geführt, einschließlich Infrastruktur, Verteidigung und Energie.
Im Januar 2023 informierte Indien Pakistan über eine weitreichende „grundlegende Veränderung der Umstände“ bezüglich des Ratle-Projekts, was laut Husain die aktuellen vertraglichen Verpflichtungen nicht mehr widerspiegele. Dies wurde im August 2024 erneut betont.
Pakistan steht nun vor der herausfordernden Aufgabe, Indien zur Einhaltung des IWT zu bewegen. Husain mahnt, dass es diesmal nicht mehr lange dauern dürfe, bis die weltweiten Konsequenzen und die Bedeutung von Indiens Handlungen erkannt werden. Er fordert einen wachsamen und entschlossenen Ansatz, um die eigenen Wasserressourcen zu schützen, die historisch gesehen den Pakistanern zustehen.
Die Entwicklung in dieser Region bleibt äußerst besorgniserregend und erfordert akute Aufmerksamkeit und Lösungsansätze auf diplomatischer Ebene.