
Gyurcsány verlangt Unterstützung für vorgezogene Neuwahlen von Regierungspartei-Abgeordneten.

Der Vorsitzende der oppositionellen Demokratischen Koalition (DK), Ferenc Gyurcsány, hat die Abgeordneten der regierenden Parteien Fidesz und Christdemokraten (KDNP) in einem Brief aufgefordert, einen Aufruf zur Vorverlegung der Parlamentswahlen zu unterstützen.
In seinem auf Facebook veröffentlichten Statement fragte Gyurcsány die Abgeordneten, ob sie Angst vor dem ungarischen Volk hätten und ob sie die Forderung nach vorgezogenen Neuwahlen unterstützen würden.
Gyurcsány betonte, dass das Vertrauen in die aktuelle Regierung erschüttert sei und ihre öffentliche Unterstützung erodiert habe. Er warf der Regierung vor, das System der demokratischen Gewaltenteilung in Ungarn abgebaut zu haben und gegen den Geist der Verfassung zu verstoßen.
Des Weiteren kritisierte er die Regierung für ihre Politik in Bezug auf Wirtschaft, Versorgungspreise, kleine und mittlere Unternehmen sowie die fehlende Bekämpfung von Inflation und hoher Staatsverschuldung. Gyurcsány warf der Regierung vor, Ungarn in eine schwerwiegende Krise geführt zu haben und ihr Verbündetennetzwerk verraten zu haben.
Er beklagte auch die weit verbreitete Korruption und Verstöße gegen die Rechtsstaatlichkeit in Ungarn, die dazu geführt haben sollen, dass das Land den Zugang zu EU-Fördermitteln verloren habe. Gyurcsány forderte eine Regierung mit einem glaubwürdigen demokratischen Mandat, die in der Lage sei, Entscheidungen mit breiter gesellschaftlicher Unterstützung zu treffen.
Abschließend forderte Gyurcsány das Parlament auf, am 1. März seine eigene Auflösung anzukündigen, um faire Wahlen zu ermöglichen. Er rief die Abgeordneten dazu auf, den Willen des ungarischen Volkes zu respektieren und vorgezogene Neuwahlen zu unterstützen.
Die Forderung nach vorgezogenen Wahlen wird auch von anderen Oppositionsführern wie Péter Magyar unterstützt. Es bleibt abzuwarten, ob Premierminister Viktor Orbán auf diese Forderung reagieren wird.