
Frauenförderung in wissenschaftlichen Karrieren

Der Fokus von Ungarns Regierung ist es, das Land bis 2030 zu einem der 25 größten Innovatoren der Welt zu machen und den europäischen Technologiebereich unter die zehn größten zu hieven. Um dieses Ziel zu erreichen, ist es notwendig, dass sich mehr Menschen für eine Karriere in den Bereichen Ingenieurwesen, Naturwissenschaften, Mathematik und IT entscheiden – vor allem Frauen. Die Branche leidet immer noch unter Geschlechterstereotypen, die es zu überwinden gilt. Eine Analyse der Hochschulzulassungen zeigte jedoch, dass der Anteil der Bewerbungen für MINT-Fächer und MINT + Felder, einschließlich Agrar-, Medizin-, Pädagogik- und Regierungswissenschaften, gestiegen ist.
Es wird angestrebt, dass die Hälfte der Hochschulstudierenden MINT-Fächer belegen. Aktuell liegt der Frauenanteil an Hochschulen jedoch nur bei 25 %. Das Bildungsprogramm „Women in Technology“, das im vergangenen Oktober ins Leben gerufen wurde, hat das Ziel, Klischees über Ingenieurwesen abzubauen und IT- und Ingenieurberufe für Frauen attraktiver zu machen. Eine Umfrage ergab, dass Frauen zwar die Hälfte der Nutzer digitaler Tools ausmachen, sie aber kaum an deren Entwicklung beteiligt sind.
Ein stellvertretender Staatssekretär für Innovation bestätigte, dass Ungarn im Mittelfeld des europäischen Patentwesens liegt und es notwendig ist, die Anzahl der Doktoranden von 2.700 auf 3.400 zu erhöhen sowie den Anteil des MINT-Bereichs von 30 % auf 42 %. Es gibt noch viele fest verankerte Gewohnheiten und Wahrnehmungen von Frauen in dem Bereich, die überwunden werden müssen.
Eine repräsentative Umfrage ergab, dass Stereotypen in Bezug auf MINT-Berufe immer noch sehr verbreitet sind und Frauen in wissenschaftlichen Berufen benachteiligt sind. Es besteht die Ansicht, dass Frauen MINT-Berufe bevorzugen, vor allem aufgrund der familienfreundlichen Option von Home-Office und Flexibilität.
Schließlich haben sich Microsoft und die Women4Cyber Foundation für ein Bildungsprogramm zusammengeschlossen. Außerdem zielt das STEMpowered-Projekt darauf ab, die Entwicklung von Karrieren von Frauen im Ingenieurwesen und in der Technologie zu fördern. Dies sei nicht nur wichtig für die Chancengleichheit, sondern trage auch zu einem ausgewogeneren Funktionieren bei und bringe wirtschaftliche Vorteile mit sich.