Forscher in den USA züchten ertragreiche Bäume durch Genbearbeitung
Neue Studie zeigt nachhaltigere Produktion von Fasern aus Bäumen
In einer aktuellen Studie, veröffentlicht auf der Website „Phys“, zeigen Forschungsergebnisse eines Teams von Wissenschaftlern, dass die Produktion von Fasern in verschiedenen Bereichen wie Papier und Windeln umweltfreundlicher und kostengünstiger gestaltet werden kann.
Die Studie wurde von dem CRISPR-Spezialisten Rodolphe Barrangou von der University of North Carolina und dem Baumgenetiker Jack Wang durchgeführt. Ihr Ziel war es, den Zellstoffgehalt in Bäumen zu verringern und den Anteil an Kohlenhydraten zu erhöhen. Dies sollte mithilfe einer prädiktiven Modellierungsmethode erreicht werden.
Bei der Untersuchung wurden insgesamt 70.000 verschiedene Gen-Editing-Strategien an 21 wichtige Gene im Zusammenhang mit der Zellstoffproduktion in Baumarten wie Pappeln getestet. Die vielversprechendsten sieben Strategien wurden für die Umsetzung ausgewählt. Im Gewächshaus in North Carolina wurden 174 Baumreihen über einen Zeitraum von 6 Monaten beobachtet.
Das Ergebnis war beeindruckend: Der Zellstoffgehalt der Bäume reduzierte sich um 50 Prozent, während das Verhältnis von Kohlenhydraten zu Zellstoff um 228 Prozent stieg.
Diese Ergebnisse könnten dazu beitragen, nachhaltigere Fasern zu produzieren. Untersuchungen legen nahe, dass ein verringertes Maß an Zellstoff in Bäumen die Effizienz der Zellstoffausbeute steigern und Fabriken dabei helfen kann, bis zu 40 Prozent nachhaltigere Fasern herzustellen.
Baumgenetiker Wang betont, dass die mehrschichtige Gen-Editing-Methode eine bemerkenswerte Chance biete, die Widerstandsfähigkeit, Produktivität und Nutzung von Wäldern zu verbessern. Dies sei von großer Bedeutung in einer Zeit, in der natürliche Ressourcen zunehmend durch den Klimawandel bedroht sind und die Produktion nachhaltiger Biomaterialien auf weniger Fläche gefördert werden muss.
Die Ergebnisse der Forschung wurden in der renommierten Fachzeitschrift „Science“ veröffentlicht.
