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EU-Hoher Vertreter: Komplette Hungersnot im Norden von Gaza breitet sich Richtung Süden aus

Josep Borrell, der Hohe Vertreter der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik, hat in einer Erklärung am gestrigen Tag seine Besorgnis über die Situation im Gaza-Streifen zum Ausdruck gebracht. Er betonte die Dringlichkeit der sofortigen Umsetzung der UN-Sicherheitsratsresolution 2728 und forderte ein sofortiges Ende der Gewalt, um Gefangene freizulassen und humanitäre Hilfe für die hungernden Menschen zu leisten.

Borrell forderte Israel auf, uneingeschränkten Zugang zu humanitärer Hilfe in großem Umfang zu gewähren und verurteilte die Raketenangriffe von Hamas und Islamischem Dschihad auf die Region Kerem Shalom. Diese Botschaft wurde auch von Janez Lenarcic, dem EU-Kommissar für Krisenmanagement und humanitäre Hilfe, geteilt.

Besonders besorgniserregend ist die Lage der 1,9 Millionen Menschen, die seit dem 7. Oktober 2023 im Gaza-Streifen vertrieben wurden. Die meisten dieser Palästinenser fanden Zuflucht in der Stadt Rafah, die zuvor von Israel als „sicherer Bereich“ erklärt worden war.

Rafah, im südlichsten Teil des Gaza-Streifens an der ägyptischen Grenze gelegen, hatte vor den israelischen Angriffen eine Bevölkerung von 280.000 Menschen. Diese Zahl hat sich nun auf fast 1,5 Millionen erhöht. Die Palästinenser, die vor den Angriffen geflohen sind und in Rafah Zuflucht suchen, leben in Lagern mit provisorischen Zelten und kämpfen ums Überleben.

Die internationale Gemeinschaft warnt vor einer möglichen Bodenoffensive der israelischen Armee in Rafah, und es besteht die Sorge, dass die Zivilbevölkerung keine Unterkunft im Gazastreifen haben wird. Trotz dieser Warnungen drohen israelische Behörden weiterhin mit einer Invasion von Rafah.

Bisher sind in den israelischen Angriffen auf den Gaza-Streifen seit dem 7. Oktober 2023 34.683 Palästinenser getötet worden, darunter mindestens 14.944 Kinder und 9.849 Frauen. 78.018 Menschen wurden verletzt, und es wird befürchtet, dass noch Tausende unter den Trümmern begraben sind.

Die Zerstörung ziviler Infrastruktur, darunter Krankenhäuser und Bildungseinrichtungen, setzt die Bevölkerung weiter unter Druck. Die israelische Armee hat bereits damit begonnen, mehrere Stadtteile nahe der israelischen Grenze im Osten von Rafah zu evakuieren.

Die internationale Gemeinschaft ruft zum sofortigen Ende der Gewalt und zur Einhaltung humanitärer Grundsätze im Gaza-Streifen auf, um eine Eskalation der humanitären Krise zu verhindern.

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