Energiepartnerschaft festigt sich: Macrons Besuch in Kasachstan definiert bilaterale Beziehungen neu
ASTANA – Der französische Präsident Emmanuel Macron stattete Kasachstan am 1. November einen offiziellen Besuch ab, traf sich mit Präsident Kassym-Schomart Tokajew und hielt eine Rede an der Narikbajew-Universität. Experten betrachten Macrons Besuch als Beweis für die wachsende Rolle Kasachstans bei der Gewährleistung der Energiesicherheit, einschließlich kritischer Rohstoffe, nicht nur für Frankreich, sondern auch für die Europäische Union (EU).
Das Programm von Macrons eintägigem Besuch in Kasachstan war voll. Die diplomatischen Beziehungen zwischen Kasachstan und Frankreich wurden im Januar 1992 offiziell aufgenommen. Letztes Jahr feierten die beiden Länder den 30. Jahrestag der diplomatischen Beziehungen. Macrons Besuch kommt auch zu einem entscheidenden Zeitpunkt, da die beiden Nationen den 15. Jahrestag des 2008 unterzeichneten strategischen Partnerschaftsabkommens feiern.
Während seines Treffens mit Macron sagte Präsident Tokajew, der Besuch sei historisch. Laut Valeriy Sitenko, einem leitenden Experten der Analyse- und Prognosegruppe am Institut für Außenpolitikforschung, sind seit dem letzten Besuch des französischen Präsidenten in Kasachstan neun Jahre vergangen, und die beiden Länder mussten Mechanismen der Zusammenarbeit „unter neuen Bedingungen“ besprechen.
Macrons vollgepackter Besuch führte zur Unterzeichnung von 17 Vereinbarungen im Wert von 1,4 Milliarden US-Dollar. Das umfangreiche Abkommenspaket geht einher mit dem gemeinsamen Engagement der beiden Staats- und Regierungschefs, die bilateralen Beziehungen zu intensivieren.
Experten stellten fest, dass Kasachstan für die Energiesicherheit Frankreichs von entscheidender Bedeutung ist, da 80 % der Energie aus Kernkraftwerken stammen und Kasachstan der weltweit führende Uranproduzent ist. Kasachstan spielt auch eine wichtige Rolle bei der Produktion von Seltenerdmaterialien und deckt 70 % des europäischen Phosphormarktes ab.
Der Handel zwischen Kasachstan und Frankreich nimmt zu, wobei Frankreich ein wichtiger Handelspartner für Kasachstan ist. Die kumulierten französischen Kapitalinvestitionen in Kasachstan seit 2005 haben 18,4 Milliarden US-Dollar erreicht.
Im Rahmen von Macrons Besuch wurden wichtige Verträge unterzeichnet, darunter eine gemeinsame Erklärung zur Zusammenarbeit bei strategischen Mineralien und eine Vereinbarung zur Herstellung eines Impfstoffs gegen die Maul- und Klauenseuche in Kasachstan.
Die Zusammenarbeit zwischen Kasachstan und Frankreich erstreckt sich auch auf den Bereich erneuerbare Energien, insbesondere den Bau von Windkraftanlagen in Kasachstan.
Macrons Besuch in Kasachstan markiert einen wichtigen Schritt in der Stärkung der bilateralen Beziehungen und der Zusammenarbeit im Energiesektor. Kasachstan spielt eine entscheidende Rolle bei der Gewährleistung der Energiesicherheit für Frankreich und die EU. Die beiden Nationen haben das Potenzial für eine noch engere Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen wie Handel, Investitionen und Infrastrukturprojekten.
