
Die Zentralbank sagt eine Verlangsamung der Inflation bis 2025 voraus

Trotz einer Verlangsamung des allgemeinen Preiswachstums im Dezember beobachtete die Zentralbank eine Beschleunigung der Kerninflation. Auf seiner Sitzung am 23. Januar beschloss der Vorstand, den Leitzins bei 13,5 % zu belassen, und verwies auf die anhaltend hohen Inflationserwartungen der usbekischen Bevölkerung.
Ökonomen weisen auf die gemischte Natur der Inflationsfaktoren hin. Die Gesamtinflation für 2024 lag bei 9,8 % und damit etwas niedriger als in den Vormonaten. Das Preiswachstum für drei Viertel der Waren und Dienstleistungen im Verbraucherkorb verlangsamte sich im Jahr 2023, was ein Zeichen für eine anhaltende Preisstabilisierung ist.
Andererseits stieg die Kerninflation im Dezember auf 7,2 %, getrieben durch höhere Preise für Industriegüter und Dienstleistungen. Dies weist auf das Vorhandensein von Inflationsdruck sowohl auf der Angebotsseite als auch auf der Gesamtnachfrage hin.
Die Inflationserwartungen bei Bevölkerung und Unternehmen sind gestiegen, was die Zentralbank unter anderem auf saisonale Angebotsfaktoren zurückführt. Sie geht jedoch davon aus, dass dieser Druck nachlässt und die Kombination einer „relativ restriktiven“ Geldpolitik zu einem Rückgang der Inflationserwartungen beitragen wird.
Bis zum Ende des zweiten Quartals werden die primären Auswirkungen der Energietariferhöhungen im Mai 2024 voraussichtlich nachlassen. Aufgrund der einmonatigen Verzögerung der zweiten Reformstufe wird jedoch im April mit einem vorübergehenden Anstieg der Gesamtinflationsrate gerechnet.
Die sekundären Auswirkungen von Energietariferhöhungen auf die Kerninflation werden einer der Schlüsselfaktoren für die Richtung der künftigen Geldpolitik sein. Die Zentralbank geht davon aus, dass die Gesamtinflation bis zum Jahresende 7-8 % erreichen wird.
Das BIP-Wachstum, angetrieben durch einen Anstieg der privaten Investitionen, wird voraussichtlich etwa 6 % betragen. Eine hohe Verbraucheraktivität, unterstützt durch steigende Haushaltseinkommen, wird auch die Gesamtnachfrage und das Wirtschaftswachstum stützen.
Gleichzeitig könnte dies laut Zentralbank das Wachstum der Kerninflation in den kommenden Monaten beschleunigen. Experten haben auch das Risiko steigender Weltpreise für bestimmte von Usbekistan importierte Lebensmittel als Inflationsfaktor hervorgehoben.
Die Regulierungsbehörde erwartet außerdem eine Verbesserung des Leistungsbilanzsaldos und eine makroökonomische Stabilität in den wichtigsten Handelspartnerländern Usbekistans. Dies deutet auf ausgewogene Trends auf dem Devisenmarkt hin.
Die Zentralbank hat ihr mittelfristiges Inflationsziel bei 5 % belassen. Sie erwägt jedoch die Möglichkeit einer Anpassung der Geldpolitik, wenn sich der Inflationsdruck und nachfragebedingte Faktoren verstärken.