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Bundeskanzler Scholz in Istanbul: Welche Themen stehen zur Diskussion?

Bundeskanzler Scholz besucht die Türkei: Welche Themen werden diskutiert?

Das Flugzeug mit Scholz und seiner Begleitdelegation landete um 22.03 Uhr auf dem Flughafen Istanbul.

Die deutsche Bundeskanzlerin wurde am Flughafen Istanbul vom türkischen Berliner Botschafter Ahmet Başar Şen und anderen Beamten begrüßt.

Es wird erwartet, dass Scholz sich morgen mit Präsident Erdoğan trifft und anschließend eine gemeinsame Pressekonferenz abhält.

Bei dem Treffen zwischen Bundeskanzler Scholz und Präsident Erdoğan sollen der Krieg in der Ukraine und die Entwicklungen im Nahen Osten sowie Einwanderung, die Europäische Union (EU), bilaterale Beziehungen und Wirtschaftspolitik besprochen werden.

Die beiden Staats- und Regierungschefs trafen sich in New York, USA, wo sie im September an der 79. Generalversammlung der Vereinten Nationen (UN) teilnahmen.

Welche Themen werden bei dem Treffen besprochen?

Die aktuelle Situation der türkisch-deutschen Beziehungen wurde in dem Artikel mit dem Titel „Die Bedeutung des Besuchs von Bundeskanzler Scholz in der Türkei und die Zukunft der türkisch-deutschen Beziehungen“ von M. Erkut Ayvaz, Berliner Forschungsdirektor der Stiftung für Politik, Wirtschaft, diskutiert und Sozialforschung (SETA).

Dem Artikel zufolge werden wichtige Fragen der türkisch-deutschen Beziehungen erneut besprochen, wenn Scholz und Erdoğan zusammenkommen.

Scholz, der am 19. Oktober nach Istanbul reist, wird mit Präsident Erdogan über die türkisch-deutschen Beziehungen, die Wirtschaftspolitik, den Krieg in der Ukraine, die aktuelle Lage im Nahen Osten, die Einwanderungsfrage, wirtschaftsorientierte Themen und den Verkauf des Eurofighters diskutieren Taifun-Kampfflugzeuge werden erwartet.

Es ist bekannt, dass beide Länder eine Weiterentwicklung ihrer Potenziale und Kooperationsmöglichkeiten befürworten, insbesondere in den Bereichen Wirtschaft, Handel und Energie.

Obwohl die Ziele in diesen Bereichen im Vordergrund stehen, kann davon ausgegangen werden, dass die seit langem auf der Tagesordnung stehenden Fragen der Zollunion und der Visaliberalisierung auch zu den vorrangigen Themen für Türkiye gehören.

Es darf nicht vergessen werden, dass die Türkei insbesondere im Verteidigungsbereich konkrete Erwartungen und eine Zusammenarbeit mit Deutschland hat.

Obwohl es in den letzten Tagen Signale gab, dass die deutsche Blockade des Verkaufs von Eurofighter Typhoon-Kampfflugzeugen an die Türkei aufgehoben wird, ist davon auszugehen, dass die spätere Phase des Prozesses entscheidend sein wird.

Es darf nicht vergessen werden, dass zwischen der Türkei und Deutschland weiterhin Meinungsverschiedenheiten in verschiedenen Politikbereichen bestehen.

Obwohl es in jüngster Zeit einen Pro-Dialog-Prozess gegeben hat, unterscheiden sich die Positionen und politischen Präferenzen der beiden Länder in wichtigen Fragen wie der Zwei-Staaten-Lösung in der Ägäis, im östlichen Mittelmeerraum und auf Zypern weiterhin voneinander.

Die beharrlichen und höchst umstrittenen Präferenzen der Bundesregierung gegenüber Krisenregionen provozieren nicht nur Reaktionen, sondern machen ihre Außenpolitik noch weniger glaubwürdig.

Das angestrebte Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern beträgt 60 Milliarden Dollar

Ziel ist es, das Handelsvolumen zwischen den beiden Ländern, das bei knapp 50 Milliarden Dollar liegt, bis 2023 auf 60 Milliarden Dollar zu steigern.

Ein weiteres Thema, das während des Besuchs wahrscheinlich besprochen wird, ist die von Präsident Erdoğan auf die Tagesordnung gebrachte Frage der „Aufbewahrung beim deutschen Zoll“ für die in der Türkei erwarteten Turbinen für das Kernkraftwerk Akkuyu.

Die Zustimmung Deutschlands zum Verkauf von Materialien und Waffen, die für die Modernisierung türkischer Fregatten und Torpedos erforderlich sind, wird als Signal einer Änderung des Vorgehens gewertet.

Die strategische Bedeutung der Türkei als prominentes Mitglied der NATO ist insbesondere aufgrund der sich verschärfenden Krisen und Spannungen im Nahen Osten sowie der jüngsten Entwicklungen im Russland-Ukraine-Krieg noch deutlicher geworden.

In Deutschland betonte der Regierungssprecher, dass die Türkei ein „wichtiger Partner“ in der Ukraine-Frage sei und dass der Ansatz der Regierung, die Rüstungshilfe für die Ukraine fortzusetzen, insbesondere in den letzten Monaten in der Gesellschaft immer weniger Resonanz gefunden habe, was zu einer Stärkung geführt habe der deutschen rechtsextremen und populistischen Parteien.

Es wird daher geschätzt, dass die Bundesregierung bei der Beendigung des Krieges in der Ukraine einer engeren Zusammenarbeit mit einflussreichen Ländern, insbesondere der Türkei, Priorität einräumt.

Darüber hinaus verstärken Bedenken hinsichtlich der zunehmenden Bedrohung Europas durch Russland und der weiteren Eskalation der Spannungen zwischen Iran und Israel die Möglichkeit, dass Deutschland seine obstruktive Haltung gegenüber Eurofighter ändert.

Derzeit gibt es in der deutschen Öffentlichkeit positive Signale zum Verkauf von Eurofighter-Kampfflugzeugen an die Türkei. Daher sollte ein vorsichtiges Vorgehen nicht außer Acht gelassen werden.

Migrationsproblem

Die rechtsextreme Partei Alternative für Deutschland (AfD), die bei den Landtagswahlen in drei ostdeutschen Bundesländern im September deutliche Erfolge erzielte, sorgte dafür, dass das Thema Einwanderung zur zentralen politischen Agenda des Landes wurde.

Die Tendenz der Oppositionsparteien der Christlichen Union (CDU/CSU), die Diskurse der Rechtsextremisten schrittweise zu normalisieren, führte dazu, dass sich die Koalitionsparteien in der Regierung insbesondere im Wahlprozess populistischen Diskursen und Schritten zuwandten.

Es ist möglich, dass die Bundesregierung vor der geplanten Bundestagswahl am 28. September 2025 in dieser Frage einige Schritte gegenüber der deutschen Öffentlichkeit unternehmen wird.

Beim Besuch von Bundeskanzler Scholz in der Türkei sollen migrationspolitische Fragen diskutiert werden.

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