Boeing beruhigt sich nicht: Verletzt Abmachung mit den USA
Boeing verstößt gegen Vereinbarung mit den USA
Das US-Justizministerium erklärte, dass Boeing gegen die Verpflichtungen der im Jahr 2021 unterzeichneten Vereinbarung verstoßen hat, die das Unternehmen vor strafrechtlichen Verfolgungen im Zusammenhang mit den 737 MAX-Abstürzen schützte, bei denen 2018 und 2019 insgesamt 346 Menschen ums Leben kamen.
In seiner gestern veröffentlichten Gerichtsakte erklärte das Justizministerium, dass der US-Luftfahrtgigant Boeing „es versäumt habe, ein Compliance- und Ethikprogramm zu entwerfen, umzusetzen und durchzusetzen, um Verstöße gegen Betrugsgesetze in den Vereinigten Staaten während des gesamten Geschäftsbetriebs aufzudecken und zu verhindern.“ Justizbeamte machten diese Feststellung nach einem weiteren Absturz im Januar, der Sicherheits- und Qualitätsprobleme bei Boeing offenlegte.
UNFÄLLE HATTEN KONSEQUENZEN Ein Boeing 737 MAX 9-Flugzeug der Alaska Airlines in den USA musste am 5. Januar aufgrund des Abbrechens einer Verkleidung während des Fluges eine Notlandung durchführen.
Nur zwei Tage nach diesem Vorfall lief die Vereinbarung, die Boeing vor strafrechtlicher Verfolgung für frühere Unfälle schützte, ab.
STRENGE KONTROLLE FÜR BOEING Die Entscheidung, die die seit dem Absturz im Januar anhaltende Unternehmenskrise und den Reputationsschaden weiter vertieft, könnte Boeing finanziell mit Strafen im Zusammenhang mit den Unfällen von 2018 und 2019 sowie einem möglichen strafrechtlichen Verfahren konfrontieren, das zu einer strengeren Aufsicht führen könnte. In seiner gestrigen Erklärung sagte Boeing: „Wir glauben, dass wir die Bedingungen der Vereinbarung eingehalten haben und warten auf die Gelegenheit, auf das Justizministerium zu antworten. Dabei werden wir mit dem Justizministerium auf höchstem Transparenzniveau zusammenarbeiten, wie wir es während des gesamten Vereinbarungszeitraums getan haben, einschließlich unserer Antworten auf die Fragen von Alaska Airlines nach dem 1282-Absturz.“
