
Ausländische Investitionen im deutschen verarbeitenden Gewerbe steigen entgegen dem globalen Trend an

Neuer Bericht der UNCTAD über Veränderungen bei ausländischen Direktinvestitionen weltweit: Ungarische Situation im Fokus
Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der UN-Handels- und Entwicklungsorganisation (UNCTAD) untersucht die Veränderungen bei ausländischen Direktinvestitionen (FDI) in den letzten zwanzig Jahren weltweit. Dieser Bericht analysiert vor allem die komplexen FDI-Trends und -Muster im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen und geopolitischen Veränderungen, die in den vergangenen 20 Jahren stattgefunden haben.
Drei wesentliche Trends konnten aus dem Bericht abgeleitet werden:
1. Das Wachstum der ausländischen Direktinvestitionen und der globalen Wertschöpfungsketten weicht von den traditionellen BIP- und Welthandelswachstumsindikatoren ab.
2. Es zeigt sich eine Kluft zwischen den Investitionssektoren Fertigung und Dienstleistungen.
3. Die Muster der ausländischen Direktinvestitionen in China unterscheiden sich von denen im Rest der Welt.
In Bezug auf den zweiten Punkt gibt es jedoch einen umgekehrten Trend in Ungarn, wie im Oeconomus-Artikel erwähnt. Laut Daten der Ungarischen Nationalbank (MNB) haben ausländische Direktinvestitionen im verarbeitenden Gewerbe in den letzten Jahren stetig zugenommen, während sie im Dienstleistungssektor zurückgegangen sind. Aktuell gibt es eine Stabilisierung, und die Investitionsbestände in beiden Sektoren sind nahezu identisch für das Jahr 2022.
Der UNCTAD-Bericht weist auf wichtige Themen hin, die in Zukunft entscheidend sein könnten, darunter die wirtschaftlichen Auswirkungen geopolitischer Spannungen und der Entwicklungsrückstand der am wenigsten entwickelten Länder. Die Verlagerung und Diversifizierung von Lieferketten werden zu einer Herausforderung für große Unternehmen.
Es wird erwartet, dass die Entwicklungsländer durch die Diversifizierung der Lieferketten weitere Investoren anlocken können. Dazu müssen sie ihre Infrastruktur ausbauen, Handelsabkommen erweitern und wirtschaftliche Unterstützung leisten. Einige Länder haben bereits Maßnahmen ergriffen, um sich an die neuen Trends anzupassen, wie die überarbeitete Industriepolitik einiger Länder in Westasien und Nordafrika.
In Zukunft werden industrie- und investitionspolitische Entscheidungen darauf abzielen müssen, flexibel zu bleiben. Die Unterstützung und Entwicklung lokaler Zulieferer und Industrien wird zur Priorität. Ungarn zeigt sich als ein dynamischer Akteur im Bereich ausländischer Direktinvestitionen, insbesondere im verarbeitenden Gewerbe und auf dem Weg zu einer Stabilisierung in beiden Sektoren.