
Armenien: Frieden in der Region nur mit Türkei möglich?

Armenischer Parlamentspräsident drückt Beileid für Türkei aus und zeigt Bereitschaft zur Normalisierung der Beziehungen
Der Präsident der Nationalversammlung Armeniens, Alen Simonyan, äußerte sich im Rahmen der 61. Sitzung der Parlamentarischen Versammlung der Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation (BSEC) zu aktuellen Themen. Unter anderem sprach er sein Beileid für das verheerende Erdbeben in der Türkei aus und betonte, dass Armenien umgehend Hilfe in die Nachbarschaft entsandt habe. Weiterhin hob Simonyan die historische Chance hervor, die sich aus der guten Zusammenarbeit zwischen Armenien und seinen Nachbarländern ergebe. Er betonte, dass die Republik Armenien bereit sei, Beziehungen zur Türkei zu normalisieren und zeigte sich zuversichtlich, dass auch die Türkei einen Schritt nach vorne machen werde. Frieden in der Region könne ohne die Türkei nicht möglich sein.
Zudem betonte der Parlamentspräsident, dass Armenien keine territorialen Ansprüche gegen Aserbaidschan habe und jederzeit bereit sei, ein Friedensabkommen zu schließen. Die Region könne im wirtschaftlichen Bereich geöffnet werden. Simonyan appellierte an die Türkei, ebenfalls Schritte für Frieden in der Region zu unternehmen.
Die Platzierung des sogenannten ‚Nemesis-Denkmals‘ in Armenien hatte zuletzt für hitzige Diskussionen gesorgt. Simonyan stellte klar, dass es sich hierbei um eine Entscheidung auf lokaler Ebene handele und keine feindlichen Absichten dahinter steckten. Vielmehr werde die Außenpolitik Armeniens vom Premierminister und dem Außenministerium geleitet und es gebe keine Vorbedingungen für eine Normalisierung der Beziehungen zur Türkei.
Die Ansprache des armenischen Parlamentspräsidenten Alen Simonyan ist ein starkes Signal für eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen Armenien und der Türkei sowie der gesamten Region. Frieden und Stabilität in dieser bedeutenden Region können nur durch einen gemeinsamen politischen Willen erreicht werden.